Mehr Anreize statt Verbote

SALZBURG (lg). Kein "entweder/oder", sondern ein "sowohl/als auch": Mit diesem Grundsatz will die Stadt-SPÖ das Thema Mobilität neu denken und setzt auf das Schwerpunktthema Verkehr in allen Stadtteilen. "Verbote haben zur Veränderung des Mobilitätsverhaltens wenig Sinn. Daher wollen wir niemandem vorschreiben, ob und wann er das Auto benutzen soll. Was wir aber wollen, ist, den öffentlichen Verkehr so attraktiv zu machen, dass wir sukzessive mehr Menschen für den Umstieg auf die Öffis gewinnen können", sind sich Bgm. Heinz Schaden und SPÖ-Klubvorsitzender GR Bernhard Auinger einig. Auinger sieht vor allem in der Digitalisierung des Verkehrs die Zukunft. "Die Smartphone App der Salzburg AG zur Fahrplanauskunft ist ein Anfang, aber es ist höchst an der Zeit, dass die Salzburg AG eine App entwickeln lässt, die den Standort der Verkehrsteilnehmer erfasst und dem Nutzer der App seinen schnellsten Weg und das dazugehörige Verkehrsmittel aufzeigt."

"Fußgänger-Checks"
Auch der weitere Ausbau des Radwegenetzes, vor allem im dichtbesiedelten Norden der Stadt, soll mit einer jährlichen Dotierung von einer Million Euro fortgesetzt werden. "Als nächste Erweiterung des Obusnetzes ist die Elektrifizierung der Siezenheimerstraße geplant", ergänzt Schaden. Für Vize-Bürgermeisterin Anja Hagenauer sind die Mobilität im Alter und die Barrierefreiheit wesentlich. "Ich denke an Fußgänger-Checks, wo wir unter Einbindung älterer Menschen die Schwachstellen des Fußwegenetzes aufspüren. Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass ältere Menschen gerne zu Fuß in der Stadt unterwegs sind, da müssen wir unnötige Engpässe im Gehwegenetz entfernen." Vor fast unlösbare Probleme wird die Stadt durch den Pendlerverkehr gestellt, insbesondere die Bereiche rund um Veranstaltungsstätten und stark befahrene Einfahrtsstreifen seien hier betroffen.

Bewohnerparkzonen
"Um dies zu entschärfen, soll im Rahmen der 'Parkraumbewirtschaftung Neu' das Parken entlang der Einfahrtskorridore unattraktiv gemacht werden, damit die Pendler ihr Fahrzeug nicht mehr in den Wohngebieten abstellen. Dadurch würde auch die Suche nach Parkplätzen für die Anrainer erheblich erleichtert werden. Als weitere Maßnahme sollen auch die Bewohnerparkzonen nach und nach erweitert werden", fügt Bezirksvorsitzender GR Michael Wanner hinzu.