MEINUNG: "Working Poor" auch in Salzburg
Waren das noch schöne Zeiten, als man über Sozialschmarozter, Faulpelze und Nichtstuer schimpfen konnte. Wer sich in einer sozialen Schieflage befand, der musste sich – zumindest nach Ansicht gewisser politischer Gruppierungen – zweifelsohne einer dieser drei Gruppen zuordnen lassen. Inzwischen sollten auch die letzten erkannt haben, dass diese Zeiten vorbei sind. Immer öfter reicht das Einkommen auch für jene Menschen nicht mehr zum Leben, die Tag für Tag schuften. Auch dass jemand zwei, manchmal sogar drei Jobs annehmen muss, um überleben zu können, passiert immer öfter. Damals, in der guten alten Zeit, war dieses Phänomen noch als "Working Poor" bekannt und wir konnten uns einreden, dass es in erster Linie ein amerikanisches Problem sei. Heute ist klar: Armut trotz (Vollzeit-)Arbeit ist auch bei uns keine Seltenheit mehr und das ist eine Schande.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.