Stadt erklärt ihre Straßennamen
SALZBURG. Zukünftig werden in Salzburgs Straßen Erläuterungstafeln angebracht, die über den Hintergrund der Namensgebung von einzelnen Straßennamen informieren. Zunächst wird sich die Stadt auf personenbezogene Straßennamen konzentrieren. Gestartet wird in der linken Altstadt.
Sichtbare Aufarbeitung
Die Auswahl der namengebenden Personen spiegelt jeweils die gesellschaftliche und politische Lage der Zeit wider – und ist aus heutiger Sicht in mehreren Fällen umstritten. Den Auftrag zu dieser offenen Auseinandersetzung hat der Gemeinderat 2013 an das Stadtarchiv erteilt.
„Es geht aber nicht darum, die Geschichte zu beschönigen, sondern um die kritische und offene Auseinandersetzung mit dem, was bisher passiert ist. Wir haben uns deshalb für die gründliche und sichtbare Aufarbeitung entschieden", betonte Bürgermeister Heinz Schaden.
Kurzinfo über Personen
Die Erläuterungstafeln sind quadratisch und werden an einem markanten Gebäude im jeweiligen Straßenzug angebracht – vorzugsweise an Objekten, die im Besitz der Stadt, des Landes, des Bundes oder eines öffentlichen Wohnbauträgers sind. Die Texte berichten in Kurzform über die namengebende Person und über ihren Bezug zu Salzburg, über besondere Verdienste oder über NS-Verstrickungen.
Die ersten Erläuterungstafeln sollen Mitte November angebracht werden.
Bürgerliste: Umbenennung bei NS-belasteten Personen
Die Bürgerliste plädiert dafür, bei NS-belasteten Personen eine Straßenumbenennung durchzuführen. „Bei historisch belasteten Persönlichkeiten, wie beispielsweise dem Musikjournalisten Heinrich Damisch, oder Josef Thorak, einem der Lieblingsbildhauer von Hitler, sollten jedoch Straßenumbenennung durchgeführt werden. Denn mit der Straßenbenennung bleibt immer auch eine Würdigung der Person verbunden“, so Bürgerliste-GR Ingeborg Haller.
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