Studie sorgt für Diskussionen
Eine Studie zum Kapuzinerbergtunnel ärgert Bürgermeister Schaden: „Dieser Tunnel ist eine Totgeburt“.
SALZBURG (af). Eine 300.000 Euro teure Machbarkeitsstudie der Sozialpartner zum Kapuzinerbergtunnel sorgt sowohl bei Gegnern als auch Befürwortern des Prestigeprojekts für Aufregung.
Bürgermeister verärgert
Die Nachricht von der Präsentation der Studie erreichte Salzburgs Bürgermeister während eines Aufenthalts in der Chinesischen Metropole Shanghai. „Ich habe es von Anfang an gesagt, die 300.000 Euro für diese Studie wurden in den Wind geblasen“, so Heinz Schaden.
Für den Ärger beim Bürgermeister sorgt jedoch weniger das Ergebnis der Studie, als viel mehr eine Aussage von ÖVP-Klubobmann und Wirtschaftskammer-Referent Christoph Fuchs, die Stadt hätte den Auftrag für das mehrere hundert Seiten starke Werk gegeben. „Wenn Herr Fuchs das sagt, dann ist es die Unwahrheit. Ich habe den Sozialpartnern immer gesagt, wenn die Frage nicht vorher mit den Grundeigentümern geklärt ist, bringt eine Studie überhaupt nichts“, so der Bürgermeister, der das Projekt Kapuzinerbergtunnel bereits bei eben diesen Grundeigentümern scheitern sieht. „Abgesehen davon: Ein vierspuriger Kreisverkehr, ein Ausbau der Nonntaler Brücke, das geht nie durch. Dieser Tunnel ist eine Totgeburt.“
ÖVP-Clubchef verärgert
Ebenso verärgert, wenn auch aus völlig konträren Gründen, zeigte sich ÖVP-Klubobmann und Wirtschaftskammer-Referent Christoph Fuchs. „Als Clubobmann muss ich sagen, so wie hier mit einem politisch nicht erwünschten Projekt umgegangen wird, das ist für mich nicht akzeptabel“, so Fuchs, der eine sachliche Debatte über Für und Wider eines Kapuzinerbergtunnels fordert.
Gespräche mit den Grundeigentümern seien außerdem auch nicht Teil des Auftrags an die Sozialpartner gewesen, widerspricht Fuchs dem Salzburger Bürgermeister. Sehr zu seinem Missfallen droht dem Kapuzinerbergtunnel aber auch von anderer Seite „Konkurrenz“.
Padutsch plant Anderes
„Die ÖVP soll sich endlich überlegen, was sie eigentlich will“, so Planungsstadtrat Johann Padutsch, für den das Projekt „City-Life“, also die Bebauung des Platzes mit Wohneinheiten, absoluten Vorrang hat. „Eine Art Highway durch den Kapuzinerberg wird es in der Form garantiert nicht geben. Eine Busgarage im Berg wäre aber auch trotz City-Life noch möglich, nur müsste die ÖVP dann zugeben, dass sie mehr als das will“, so Padutsch.
Wenig Freude mit einem Tunnel durch den Kapuzinerberg hätten auch SPÖ und FPÖ: „Endgültig gescheitert“ sieht SPÖ-Gemeinderat und Planungsausschuss-Vorsitzender Michael Wanner das Projekt Kapuzinerbergtunnel. „Der Tunnel würde nicht nur enorm viel kosten, sondern auch die Verkehrspläne sind völlig untauglich.“ „Das Projekt war nie eines und es war auch nie sinnvoll“, zeigt auch FPÖ-Bezirksparteiobmann Andreas Schöppl wenig Begeisterung für den Kapuzinerbergtunnel.
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