Gemeinderatswahlen Salzburg 2024
Tourismus: eine Frage der Balance

Das sind die Ideen der Kandidaten, um Tourismus und Weltkulturerbe unter einen Hut zu bringen. | Foto: Symbolbild: Silvia Joerg
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  • Das sind die Ideen der Kandidaten, um Tourismus und Weltkulturerbe unter einen Hut zu bringen.
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Der Stadttourismus hat 2023 wieder fast das Vorpandemie-Niveau erreicht. Diese Entwicklung stimmt die Branche positiv. Doch viele befürchten, dass sich Salzburg in Richtung Massentourismus entwickelt und auch die Vereinbarkeit mit dem Weltkulturerbe ist dabei ein Kernthema.

SALZBURG. Acht Listen treten bei der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg an. Mit Ausnahme der "MFG" stellen sie alle den Bürgermeisteranspruch. Wir wollen von den Spitzenkandidaten wissen: Wie kann die richtige Balance zwischen Massentourismus und Salzburg als Weltkulturerbe geschaffen werden?

Florian Kreibich (ÖVP)
„Die Altstadt muss für die Bewohner lebenswert sein. Es braucht die richtige Balance zwischen Wohnbevölkerung, Tourismus und Veranstaltungen. Dazu müssen Handels- und Dienstleistungsangebote breit verankert und die Zusammenarbeit mit dem Altstadtverband intensiviert werden. Das in Ausarbeitung befindliche „Tourismusleitbild 2040“ soll die Zahl der Nächtigungen erhöhen und die der Tagesgäste minimieren. Die Errichtung der Messebahn würde zudem eine Entlastung vom Touristen-Verkehr bringen."

Florian Kreibich, Bürgermeisterkandidat der ÖVP und Vizebürgermeister, will im Einklang mit dem „Tourismusleitbild 2040" die Zahl der Nächtigungen in der Stadt erhöhen, dafür aber jene der Tagestouristen verringern. | Foto: ÖVP Salzburg
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Paul Dürnberger (FPÖ)

„Wichtig ist, den Tagestourismus stärker zu regulieren. Die Busterminals für Tagestouristen sollen aus der Innenstadt in die Außenbezirke verlegt und eine Gebühr für die Einfahrt von Reisebussen eingehoben werden. Eine Möglichkeit ist, diese Gebühr anschließend für den Konsum bei den städtischen Geschäften und Gastronomiebetrieben gutzuschreiben, um so die Wertschöpfung für unsere örtlichen Unternehmen zu erhöhen."

Bürgermeisterkandidat der FPÖ, Paul Dürnberger, möchte durch Regulation die Reisebusse aus der Innenstadt bringen. | Foto: FPÖ Salzburg
  • Bürgermeisterkandidat der FPÖ, Paul Dürnberger, möchte durch Regulation die Reisebusse aus der Innenstadt bringen.
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Bernhard Auinger (SPÖ)

„Der Tourismus ist eine der wichtigsten Wirtschaftssparten in Salzburg. Trotzdem dürfen die Grenzen des Verträglichen nicht überschritten werden. Dafür ist es notwendig, dass die Altstadt nicht zum Freilichtmuseum wird, sondern Lebensraum für die Salzburger:innen ist. Wir wollen ein neues Tourismuskonzept, das den Qualitätstourismus in unserer Stadt voranbringt und dem Massentourismus Einhalt gebietet. Wir fordern auch die Erhöhung der Ortstaxe um den Kultur- und Mobilitätseuro."

Bernhard Auinger, Vizebürgermeister und Spitzenkandidat der SPÖ, will ein neues Tourismuskonzept mit Fokus auf Qualitäts- statt Massentourismus. | Foto: SPÖ Salzburg
  • Bernhard Auinger, Vizebürgermeister und Spitzenkandidat der SPÖ, will ein neues Tourismuskonzept mit Fokus auf Qualitäts- statt Massentourismus.
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Kay-Michael Dankl (KPÖ-Plus)

„Die Reisebusse, die die Innenstadt verstopfen, gehören an den Stadtrand. Dort braucht es Park-and-Ride-Plätze mit guter Öffi-Anbindung, auch für Tagestouristen. Außerdem muss man die Schattenseiten des Tourismus am Wohnungsmarkt regeln. Immer mehr Wohnungen werden als Mikrohotels zweckentfremdet, auf "Airbnb" vermarktet oder stehen als „Festspiel-Wohnungen“ den Großteil des Jahres leer. Hier braucht es Regeln und bessere Kontrollen, denn Wohnungen sind zum Wohnen da."

Kay-Michael Dankl ist Bürgermeisterkandidat der KPÖ-Plus. Er will mittels Regelungen den negativen Einfluss des Tourismus auf die Wohnungssituation in Salzburg in den Griff bekommen. | Foto: Sarah Pansy
  • Kay-Michael Dankl ist Bürgermeisterkandidat der KPÖ-Plus. Er will mittels Regelungen den negativen Einfluss des Tourismus auf die Wohnungssituation in Salzburg in den Griff bekommen.
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Anna Schiester (Grüne/Bürgerliste)

„Es braucht eine ehrliche Diskussion, in welche Richtung der Tourismus gehen soll. Und eine zukunftsfähige Strategie, die auf Nachhaltigkeit und Qualität setzt statt auf Masse und Rekordzahlen. Diese Strategie muss gemeinsam mit den Menschen erarbeitet werden, die hier wohnen und arbeiten. Reisebusse mit Tagestouristen gehören an den Stadtrand, der Terminal in der Paris-Lodron-Straße muss aufgelassen werden, die Nutzung von Wohnraum für touristische Zwecke muss strenger reguliert werden."

Die Bürgermeisterkandidatin der Bürgerliste Anna Schiester fordert beim Thema Tourismus einen ehrlichen Diskurs mit der Bevölkerung. | Foto: Grüne/Bürgerliste
  • Die Bürgermeisterkandidatin der Bürgerliste Anna Schiester fordert beim Thema Tourismus einen ehrlichen Diskurs mit der Bevölkerung.
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Lukas Rupsch (Neos)

„Jeder Tourist soll auch Wertschöpfung einbringen. Derzeit verstopfen Reisebusse die Straßen, Trauben an Tagestouristen die Altstadt, teilweise ohne einen Cent auszugeben. Wir fordern, dass jeder Touristenbus 750 Euro Gebühr zahlt, 500 Euro sollen in Form von Altstadtgutscheinen an Reisende zurückfließen und so Altstadtunternehmen zugutekommen. Und: 250 Euro für Messebahn zweckwidmen."

Lukas Rupsch, Bürgermeisterkandidat der Neos, will mit einer Gebühr von 750 Euro pro Reisebus, die Verkehrssituation verbessern und durch Zweckwidmung der Gelder die Altstadtwirtschaft unterstützen. | Foto: Neos Salzburg
  • Lukas Rupsch, Bürgermeisterkandidat der Neos, will mit einer Gebühr von 750 Euro pro Reisebus, die Verkehrssituation verbessern und durch Zweckwidmung der Gelder die Altstadtwirtschaft unterstützen.
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Christoph Ferch (SALZ)

„Salzburg ist von einzigartiger Schönheit und zurecht Unesco-Weltkulturerbe. Die Touristen kommen auch gerade deshalb zu uns. Bei über drei Millionen Nächtigungen pro Jahr und vielen Tagestouristen müssen die Touristenströme jedoch besser entflochten werden. Salzburg muss in der Altstadt auch versuchen, über Souvenirs hinaus für die Salzburger wichtige Geschäfte anzusiedeln."

Christoph Ferch, Bürgermeisterkandidat der Liste SALZ, betont, dass man die Touristenströme in der Stadt Salzburg mehr lenken müsse. | Foto: Liste Salz
  • Christoph Ferch, Bürgermeisterkandidat der Liste SALZ, betont, dass man die Touristenströme in der Stadt Salzburg mehr lenken müsse.
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Henning Dransfeld (MFG)

„Weltkulturerbe und Tourismus gehören zusammen. Salzburger profitieren in ihrer schönen Stadt besonders durch eine florierende traditionelle Geschäftsmeile in der Innenstadt, eine belebte Gastronomie und belegte Unterkünfte durch Touristen aus aller Welt. Der Tourismus gehört gefördert. Plakate, die Stimmung gegen Touristen an von ihnen frequentierten Orten schüren, gehören untersagt."

MFG Kandidat Henning Dransfeld betont, dass für ihn Tourismus und Weltkulturerbe zusammengehören.  | Foto: MFG/Alois Endl
  • MFG Kandidat Henning Dransfeld betont, dass für ihn Tourismus und Weltkulturerbe zusammengehören.
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