Väterkarenz noch Ausnahme

- Foto: Stadt Salzburg
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Ab dem 14. Oktober, dem Equal Pay Day, arbeiten Frauen in Salzburg "gratis".
SALZBURG (lg). Die "bezahlte" Arbeit von Frauen ist in der Stadt Salzburg mit 14. Oktober – dem Equal Pay Day – sozusagen erledigt. Der Equal Pay Day ist jener Tag, ab dem Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Berufskollegen rechnerisch "gratis" arbeiten.
Erst im Jahr 2053 Gleichtstellung
"Immer noch verdienen in der Stadt Salzburg Frauen um 21,5 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Wenn sich nichts Wesentliches ändert, dann erreichen wir in der Stadt die Gleichstellung von Männern und Frauen beim Gehalt sage und schreibe im Jahr 2053", rechnet Salzburgs Vize-Bgm. Anja Hagenauer (SPÖ) vor. Richtig ausgeglichen würden Frauen- und Männereinkommen erst dann sein, wenn bezahlte und unbezahlte Arbeit gerecht aufgeteilt sind.
Väterkarenz selbstverständlich machen
"Solange Frauen den Hauptanteil an Kinderbetreuung, Hausarbeit und Pflege leisten und solange Männer in Karenz die Ausnahme bleiben, wird die Einkommensschere nicht kleiner werden", ergänzt Hagenauer. Es stellt sich dabei auch die Frage, ob Frauen für den exakt selben Beruf schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen oder ob Frauen tendenziell in weniger gut bezahlten Branchen arbeiten. "Beides ist möglich. Es kann sowohl innerhalb desselben Berufes sein, wenn beispielsweise ein Mann bei Gehaltsgesprächen besser verhandelt hat oder eben dass Frauen schlechtere Positionen in einem Unternehmen einnehmen oder in weniger gut bezahlten Branchen, wie beispielsweise im Handel, arbeiten", betont die Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg, Alexandra Schmidt. Ein großes Anliegen ist es, die Väterkarenz zu etwas Selbstverständlichem zu machen.
Oft scheitert es am Dienstgeber
Nur 8,4 Prozent der österreichischen Kinderbetreuungsgeldbezieher sind Väter. Weil sie meist kürzer in Karenz gehen als Mütter, entfallen auf sie nur 4,5 Prozent aller Kinderbetreuungstage. "Ich höre oft von Vätern, dass sie zwar gerne in Karenz gehen möchten, aber ihr Dienstgeber das nicht ermöglicht. Hier muss gehandelt werden", fügt Schmidt hinzu.



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