Zeltstadt für 250 Flüchtlinge auf dem Areal der Schwarzenbergkaserne errichtet
Samstagnachmittag begannen die Aufbauarbeiten, erste Asylwerber sollen sonntagabends einziehen
Das Innenministerium "überraschte" Freitag um 16.45 Uhr die Gemeinde Wals-Siezenheim mit der Entscheidung, eine Zeltstadt für 250 Asylwerber aufzubauen. Die Unterkünfte auf einem abgetrennten Areal der Schwarzenbergkaserne sollen allerdings innerhalb von zwei Wochen wieder abgebaut und durch Container mit Wasser- und Stromanschlüssen ersetzt werden.
Auf dem jetzt mit Zelten besetzten Areal hätten die vom Land vorgesehenen Container errichtet werden sollen – das Warten darauf dauerte dem Innenministerium offenbar zu lange.
"Ein Containerdorf aufzubauen, geht nicht von heute auf morgen", bestätigte der Walser Bürgermeister Joachim Maislinger gegenüber den Bezirksblättern. "Aber wir waren damit inhaltlich ja schon so gut wie fertig. Betreiber wäre das Rote Kreuz, das viel Erfahrung mit solchen Einsätzen hat. Und bei diesem Containerdorf – das übrigens für 150 und nicht wie die Zeltstadt jetzt plötzlich für 250 Asylwerber ein Quartier werden soll – habe ich auch ein gutes Gefühl." Das Problem, warum dennoch nichts weitergegangen sei, liege auch daran, dass man sich beim Land nicht für eine der zwei möglichen Flächen entscheiden habe können.
"Vor mehr als vier Wochen hat es eine Begehung mit dem Land gegeben, da haben wir uns die beiden Areale – das auf Kasernengelände und das auf dem ehemaligen HSV-Platz – angesehen. Vor rund zehn Tagen, da war ich gerade zurück aus dem Urlaub, gab es dann einen zweiten Termin und da habe ich bemerkt, dass seither de facto nichts passiert ist. Wir ale Gemeinde stellen ja weder eine Zeltstadt noch ein Containerdorf auf, das ist schon Sache des Landes. Was wir gemacht haben, ist: Wir haben zwei Flächen angeboten – und für eine davon hätte sich das Land entscheiden können bzw. müssen", so Maislinger.
Wer die Asylwerber in der Zeltstadt betreuen wird, war zunächst unklar. Das Rote Kreuz – das ja ein eigenes Containerdorf-Konzept erarbeitet hat – ist es jedenfalls nicht.
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