Die Salzburger Altstadt ist eine Perle
Harald Kratzer schätzt als Gastronom sowohl die linke als auch die rechte Altstadtseite.
Von Ricky Knoll
SALZBURG. Die Vorteile von "Wir kaufen dahoam" sieht Harald Kratzer, Herr über das gerade im Umbau befindliche Sternbräu in der Griesgasse, dem sorgfältig renovierten und umgebauten Gablerbräu in der Linzergasse sowie dem traditionsreichen Braugasthof Kaltenhausen von zweierlei Seiten: "Einerseits als Unternehmer und andererseits aus der Altstadtsicht", sagt er.
Aus dem Umkreis
Als Unternehmer versucht er, so gut es geht alles im Umkreis von 60 bis 70 Kilometern zu kaufen. "Meine Hauptlieferanten stammen alle aus dem Salzburger, Oberösterreichischen und Bayerischen Raum." Dabei ist ihm nicht nur wichig, die lokale Wirtschaft zu unterstützen, sondern es geht auch um Qualität. "Auch für unsere Kunden wird es immer wichtiger, wo etwas herkommt, gerade bei unseren Braugaststätten", weiß er.
Dabei sei die Verlockung, doch anderswo günstiger einzukaufen, groß. "Immerhin haben wir etwa für das Sternbräu vor dem Umbau pro Jahr etwa siebeneinhalb Tonnen nur Rindfleisch eingekauft, plus tonnenweise einige andere Fleischsorten. Auch Gemüse verbrauchen wir nicht eben wenig."
Dennoch findet der Gastronm es nicht sinnvoll, nur auf den Preis zu setzen. "Fast alles wird industriell hergestellt, und das merkt man halt." Um trotzdem günstig einkaufen zu können, lädt er einmal im Jahr alle Lieferanten ein, wo ein Vertrag für das Folgejahr ausgehandelt werden kann. "Das gibt ja auch dem Produzenten Sicherheit, wenn er weiß, wie viel ihm in dieser Zeit abgenommen wird. Sollte es einmal nicht passen, kann man sich ja wieder trennen. Aber im Jahr darauf kann er sich wieder bewerben."
Mehr Vielfalt
Als Unternehmer der Salzburger Altstadt - sowohl links als auch rechts der Salzach - wünscht er sich mehr Vielfalt. "Die Salzburger Altstadt ist eine Perle. Aber die Linzergasse ist mit ihren Wohnbereichen und dem Branchenmix schon besser aufgestellt und durch zahlreiche unternehmergeführte Geschäfte viel gesünder, als drüben. Ich wünsche mir für Getreidegasse und Umgebung ebenfalls mehr Vielfalt."
Außerdem hätte er gerne, dass wieder mehr Einheimische kommen und sich wohlfühlen. "Hier ist die Politik gefragt. Wenn es mit dem Mietenwahn so weiter geht, wie bisher, werden sich noch mehr internationale Ketten niederlassen. Ich weiß, dass ich jetzt gegen das freie Unternehmertum spreche, aber es müssen Regulierungen und Grenzen her. Vielleicht schafft das ja die neue Regierung."
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