Anzeige

Electric Love
ELF-Mitgründer Reifenauer: „Die Ehrlichkeit hat sich bezahlt gemacht“

Mit 25.000 Besuchern rechnete man beim ersten "Electric Love Festival 2013“ - mittlerweile stürmten Hunderttausende Fans internationaler DJ-Klänge aus aller Welt Jahr für Jahr den Salzburgring. Was Festival-Mitbegründer Manuel Reifenauer für das heurige Festival plant – das Bühnenbild wird sich etwas ändern – und wie er sich auch von Rückschlägen nicht einschüchtern hat lassen, hat er im Rahmen des ersten Management-Clubabend im Jahr 2024 erzählt.

18.500 Quadratmeter Festivalarea, zwölf Millionen Euro Wertschöpfung alleine in der Region, 14 Monate Planung für jede Festivalausgabe und bis zu 4000 Mitarbeitende beim Infrastruktur-Aufbau sowie Abbau nach der Veranstaltung, wodurch man kurzfristig zu einem der größten Arbeitgeber Salzburgs wird: Das sind beeindruckende Kennzahlen des „Electric-Love“-Festivals. „Wir sind 360-Grad-Veranstalter und designen auch die Bühnen selbst“, beschreibt Manuel Reifenauer seinen vielfältigen Job. Das Bühnenbild für 2024 wird sich etwas ändern und „mehr in Richtung einer Würfelkonstruktion gehen“, verriet Reifenauer beim MC-Salzburg-Abend im WIFI. Gerüchte, das Festival könnte nach Frankreich abwandern, weist er zurück.

Begonnen hat das Ganze, als sich die drei Gründer Manuel Reifenauer, Thomas Priewasser und Tim Moser entschlossen, mit ihrer Eventagentur "Revolution Event", die vor 16 Jahren gegründet wurde, „in der Dimension einen Gang nach oben zu schalten": „Dass einmal eines der besten Festivals der Welt mit 180.000 Besuchern aus über 70 Nationen rauskommen würde, haben wir uns vielleicht erträumt, für realistisch hat es aber wahrscheinlich keiner gehalten".

Manuel Reifenauer. | Foto: Stefan Schubert

Mit Begeisterung zum Brotberuf

„Wir wollten unsere Begeisterung für Musik professionalisieren und zu unserem Brotberuf machen“, beschreibt Reifenauer die ursprüngliche Motivation, das Festival zu gründen. „Es war schnell klar, dass der Salzburgring dafür in Frage kommt. Wir sind mit dem Konzept hingefahren und haben die Möglichkeit bekommen, das zu veranstalten. Es gab ein Anliegen vom damaligen Präsidenten des Salzburgrings, Alexander Reiner: Bitte nicht mehr so groß wie das Frequency-Festival – wir glaubten wirklich, wir können das einhalten und es kommen maximal 10.000 bis 15.000 Leute“, erinnert sich Reifenauer.

MCS GF Brigitte Lackner-Wilhelmstätter, Speaker: GF Manuel Reifenauer (Electric Love), VD Johannes Hörl (MC-Sbg.-Vorsitzender). | Foto: MC Salzburg/Franz Neumayr
  • MCS GF Brigitte Lackner-Wilhelmstätter, Speaker: GF Manuel Reifenauer (Electric Love), VD Johannes Hörl (MC-Sbg.-Vorsitzender).
  • Foto: MC Salzburg/Franz Neumayr
  • hochgeladen von Stefan Schubert

Zu Beginn galt es weitere Herausforderungen, u. a. die Finanzierung des Festivals, zu bewerkstelligen: „Wir mussten den einen oder anderen Lieferanten wegen offener Rechnungen kalmieren, in den letzten Wochen vor der Veranstaltung haben wir im Büro geschlafen. Es war eine schwierige Zeit.“ Die Mühen für das erste Festival – bei bestem Wetter – haben sich aus künstlerischer Sicht gelohnt. Freilich: Nach dem Festival wurde klar, dass 1, 6 Mio. Euro an Schulden geblieben sind. „Wir haben uns einen Sanierer geholt. Ein Konkurs war für uns aber kein gangbarer Weg. Wir haben die Lieferanten bzw. Gläubiger um ihr Vertrauen in das Festival gebeten. Und es hat funktioniert. Die Ehrlichkeit hat sich bezahlt gemacht.“

Schnürlregen als bittere Erfahrung

Das nächste „Electric-Love“-Festival konnte stattfinden. Bitteres Detail: Beim Aufbau wurde damals wegen des schlechten Wetters seitens der Behörde ein kurzfristiger Baustopp verhängt, wodurch es um einen Tag Verzögerung gab. 2015 war das Festival dann erstmalsausverkauft. In diesem Jahr gab es einen tragischen Unfall: Bei einem überraschenden Sturm wurde ein Festivalbesucher von einem umfallenden Lichtturm tödlich verletzt. „Ich möchte diesen tragischen Unfall nicht verschweigen – er ist Teil der Geschichte des Festivals“, sagt Reifenauer. Unabhängig von diesem Unglück hat sich der Schuldenberg noch einmal erhöht. Ein Controller wurde eingestellt und das Budget wurde dezentral in jede Abteilung verlagert. „Es war klar: Wenn es nun nicht funktioniert, dann ist das Electric Love Geschichte“, so Reifenauer. 2016 konnte ein positives Ergebnis erzielt werden, 25 Prozent plus Option für weitere Anteil wurden an einen österreichischen Investor verkauft. Das führte zur finanziellen Stabilisierung und ebnete den Weg zum wirtschaftlichen Erfolg.

Manuel Reifenauer beim Interview. | Foto: Stefan Schubert
  • Manuel Reifenauer beim Interview.
  • Foto: Stefan Schubert
  • hochgeladen von Stefan Schubert

Der Ausbruch der Coronapandemie stürzte dann die gesamte Branche in eine Krise. 2020 wurde ein digitales „Electric Love“ („Virtual Playground“), 2021 das Festival in kleinerer Form veranstaltet. „Wir waren so ziemlich die einzigen, die das anbieten konnten, das wollten wir, auch weil wir die Lieferkette wieder zumindest in kleinerem Umfang in Gang setzen wollten, auch das ist uns gelungen.“

Bestplatziertes Festival in Österreich 

2023 erreichte das Festival in einem weltweiten DJ-Mag-Voting zu den besten Festivals der Welt den herausragenden 23. Platz – es ist damit das bestplatzierte österreichische Festival. „Ich habe immer versucht, mit einem differenzierten Blick auf die wirtschaftlichen Herausforderungen zu blicken. Das ist nicht immer leicht – aber wir sind gestärkt aus den schwierigen Situationen herausgegangen“, bilanziert Reifenauer.

MCS GF Brigitte Lackner-Wilhelmstätter, Speaker: GF Manuel Reifenauer (Electric Love), VD Johannes Hörl (MC-Sbg.-Vorsitzender). | Foto: MC Salzburg/Franz Neumayr
  • MCS GF Brigitte Lackner-Wilhelmstätter, Speaker: GF Manuel Reifenauer (Electric Love), VD Johannes Hörl (MC-Sbg.-Vorsitzender).
  • Foto: MC Salzburg/Franz Neumayr
  • hochgeladen von Stefan Schubert

"Nett-worken" beim MSC

Nach dem spannenden und mitreißenden Vortrag gab es viele interessierte Fragen seitens des zahlreichen Publikums. MC-Salzburg-Landesvorsitzender Dr. Johannes Hörl dankte Manuel Reifenauer für die interessanten Ausführungen. „Was mir imponiert, ist, dass Manuel Reifenauer seine verlässlichen Partner nicht vergessen hat, und stets überlegt, bodenständig und wertschätzend agiert. Sein Weg zeigt auch, wie man aus Niederlagen lernen und es trotz schwieriger Umstände mit Fleiß und festem Willen schaffen kann, sehr erfolgreich zu sein“, so Hörl.

Mehr zum Management Club Salzburg

Es weihnachtet im Management Club Salzburg
„Salzburgs Bürgermeister zu sein ist der schönste Beruf“
50 Jahre Management Club Salzburg groß gefeiert
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.