Salzburger Perspektiven
Wie Künstliche Intelligenz Arbeitswelt verändert
Drei Perspektiven: So setzen Salzburger heute schon Künstliche Intelligenz im Berufsleben ein.
SALZBURG. "Insgesamt scheint die KI-Szene in Salzburg zwar nicht so groß wie in einigen anderen europäischen Städten zu sein, aber es gibt definitiv Interesse und Aktivitäten in diesem Bereich", antwortet die Künstliche Intelligenz (KI ) "ChatGPT" auf die Frage, wie die Szene in Salzburg aufgestellt sei. Man könnte fast meinen, uns Redakteure braucht es zur Recherche gar nicht mehr. Die BezirksBlätter haben dennoch "altmodisch" nachgefragt, wie Interessierte in Salzburg heute schon Künstliche Intelligenz in ihren Arbeitsalltag integrieren – drei Salzburger, drei Zugänge zu Künstlicher Intelligenz.
KI-Bilder als Inspiration
Für Regina Kainz spielt KI erst seit ein paar Monaten eine Rolle in ihrem Leben. Als Online-Marketing-Expertin unterstützt sie Firmen dabei, ihr Produkt online sichtbarer zu machen und besser zu verkaufen. "Anfang des Jahres hab ich mich mehr damit beschäftigt und am Anfang nur herumgespielt", blickt Kainz zurück.
"Auf der Ebene, wo ich bin – ich bin beim ABC – finde ich KI super spannend und zugänglich."
– Regina Kainz
Irgendwann habe sie gemerkt, dass einige KI-Programme auch dabei behilflich sein können, ihre Kunden beim Online-Marketing zu unterstützen. Die Salzburgerin nutzt KI-Programme in ihrer Arbeit zum Beispiel zum Texten von guten Social-Media-Postings und Generieren von Bildinspirationen und gibt dieses Wissen auch an ihre Kunden weiter.
Zwar verwende sie nur einen ganz kleinen Bereich von KI-Programmen, diese aber so, dass sie auch ihre Kunden gut einsetzen könnten.
Privates wird beruflich
"Rein privates Interesse" habe Reingard Meiche, in der Zeit als das KI-Programm "ChatGPT" nach und nach an Popularität gewann, dazu verleitet, sich mehr mit dem Thema KI auseinanderzusetzen. Was als "private Neugier" der Leiterin der Marketingabteilung einer Bank startete, habe immer mehr an Wert für ihre Arbeit gewonnen.
"Ich bin grundsätzlich jemand, der gerne Augen und Ohren für Neues offen hat."
– Reingard Meiche
Meiche befinde sich derzeit noch in einer "Ausprobierphase". Für ihre Arbeit evauliert sie die verschiedensten Programme und testet diese auch auf ihren Sicherheitsfaktor, denn Sicherheit ist bei einer Bank das oberste Gebot.
Schon heute nutzt die Salzburgerin KI, um abstrakte Bilder beispielsweise für Broschüren oder Präsentationen zu generieren. Derzeit testet sie die Funktion des Transkribierens von Audio-Inhalten in Textform.
Der "Erfahrene"
Wenn Momo Feichtinger über das Thema KI spricht, sprudelt es nur so aus ihm heraus. Er saugt alles auf, was das Thema betrifft, schaut Youtube-Videos, hört Hörbücher und ist immer auf dem neuesten Stand. Seit etwa zehn Jahren beschäftigt er sich intensiv mit der Zukunft der Bildung und ist darüber auf die KI-Thematik gestoßen.
Als KI-Experte berät er zu Künstlicher Intelligenz, lehrt an der FH Salzburg und in lokalen Schulen und Firmen und ist Mitgründer einer Internet-Plattform, wo KI-Werkzeuge übersichtlich organisiert werden.
Feichtinger nutzt heute schon die verschiedensten Formen der KI, im Studium nutzt er sie zum Beispiel zur Literaturrecherche bei wissenschaftlichen Arbeiten. "Man kann KI fast in jedem Bereich verwenden", sagt er.
Kleine, aber präsente Szene
Für KI-Experte Momo Feichtinger, der mit Romy Sigl und Claudia Kanz einen "KI-Stammtisch" gründete, gibt es in Salzburg durchaus eine zwar nicht große, dafür aber sehr präsente KI-Szene. Ähnlich sieht es Internet-Marketing-Expertin Regina Kainz: "Die Szene rund um den KI-Stammtisch ist unglaublich umtriebig, da sind sehr viele spannende Menschen mit dabei aus den verschiedensten Richtungen." Den KI-Stammtisch in Salzburg habe man gegründet, da Salzburg ein Bewusstsein für dieses Thema brauche, so Feichtinger.
Neugierig, aber vorsichtig
So offen und neugierig alle drei gegenüber KI sind, so sehr betrachten sie das Thema "Künstliche Intelligenz" auch mit Vorsicht. "Ich glaube, dass es sehr gesund ist, dass es viele kritisch sehen. Was ich mir wünschen würde, wäre, den Hype zu fördern, aber unsere kritische Stimme ja nicht verstummen zu lassen", sagt Meiche. Dass die Gesetzgebung nachjustieren soll, wünscht sich Kainz.
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