Daedalus: Österreich und die Schweiz fliegen gemeinsam
Militärische Kooperation in der Luftraumüberwachung für den Weltwirtschaftsgipfel in Davos. Schweizer Kampfflieger am Flughafen Maxglan
SALZBURG (lin). Es kann laut werden im Luftraum über der Stadt. Denn in den Tagen von 23. bis 26. Jänner werden nicht nur österreichische Kampfjets, sondern erstmals auch Maschinen der schweizerischen Luftwaffe über den Himmel donnern und möglicherweise am Flughafen in Maxglan landen und starten. Warum das? Wegen des Weltwirtschaftsgipfels "World Economic Forum" in Davos wird der Luftraum großräumig überwacht und beschützt. Und dafür ist eine militärische Kooperation zwischen Österreich und der Schweiz vereinbart.
Höchste Sicherheitstufe
Zum diesjährigen World Economic Forum werden unter anderem US-Präsident Donald Trump und der französische Staatschef Emmanuel Macron anreisen. Insgesamt werden rund 3000 Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Schweizer Kanton Graubünden erwartet.
Operation Daedalus
Der antike Erfinder Daedalos war Opportunist und hat jedem Herrn gedient. Aber nach 9/11 und vielen weiteren Terroranschlägen steht die Luftraumsicherheit nicht mehr zur Debatte. Erstmals dürfen jetzt auch Flugzeuge zur Terrorabwehr über die Staatsgrenze fliegen. Möglich macht das ein Vertrag zwischen der Schweiz und Österreich. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir diesen neuen Vertrag haben“, betonte der Schweizer F-18-Pilot Reto Kunz. „Ohne Österreich ist es nicht möglich, für die Sicherheit in Davos zu garantieren. Die Grenznähe ist der Knackpunkt. Unsere Regierung benötigt so schnell wie möglich Informationen, sobald eine Bedrohung vorliegt und ein Flugzeug in die Flugverbotszone einfliegt“.
Ein Drittel liegt in Österreich
Wie schnell dabei eine mögliche Bedrohung sein kann, demonstrierten die Schweizer am Donnerstag selbst: Nur 30 Minuten benötigten die Piloten mit zwei F/A-18 für die 430-Kilometer von Bern nach Salzburg, wo der Kommandant der Österreichischen Luftstreitkräfte, Generalmajor Karl Gruber, die neue Form der Zusammenarbeit vorstellte.
Beim Bundesheer sind rund 1100 Soldaten ab Montag mit der Luftraumsicherungsoperation „Daedalus“ befasst, zum Einsatz kommen unter anderem Eurofighter, Hubschrauber sowie Aufklärungs- und Zielzuweisungsradar der Luftstreitkräfte.
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