"Niemand ist vor Mobbing sicher"
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft startet eine Petition, um Mobbing an Schulen zu verhindern.
SALZBURG (lg). Gewalt trifft Kinder und Jugendliche auf vielfältige Weise. Oft sind es „nur“ kleine Gemeinheiten, wie Verspotten oder Auslachen, die sich jedoch wie Feuer in die Seele einbrennen und auf Dauer das Leben für manche junge Menschen zur Hölle machen. Die Auswirkungen von Mobbing-Attacken sind hinlänglich bekannt: Angst, Depression, Schlafstörungen, Suizidgedanken.
Petition in ganz Salzburg
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg (kija) hat deshalb eine landesweite Petition für das Recht auf Schutz vor Gewalt gestartet, die noch bis 15. Februar 2012 läuft. „Unsere Forderungen sind klar deklariert: Krisenteams an jedem Schulstandort, damit jede Schule selbst Gewaltprävention leisten kann. Zudem soll eine neutrale Mobbingstelle außerhalb der Schule installiert und dafür gesorgt werden, dass alle Kinder und Jugendlichen eine kompetente Ansprechperson zum Thema Mobbing zur Verfügung haben“, erklärt die Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt das Ziel. Die Petition soll dazu dienen, diesen Forderungen Ausdruck zu verleihen. „Mobbing kann jeden und jede treffen. Davor st niemand sicher“, so Holz-Dahrenstaedt weiter. Dies bestätigt auch der Sozialberater Alexander Müller: „Entgegen der weitverbreiteten Ansicht sind das Aussehen, die Nationalität oder der Kleidungsstil einer Person nicht dominant beim Mobbing. Meist wissen die Betroffenen gar nicht, warum sie gemobbt werden.“
Erfahrung mit Mobbing
Viele Jugendliche in Salzburg haben bereits Erfahrung mit Mobbing in der Schule. „Wir haben im Rahmen einer Studie Jugendliche in ganz Salzburg zu dem Thema befragt. Von 717 gaben 342 Schüler an, bereits Erfahrung mit Mobbing zu haben. 166 Jugendliche wissen nicht, wo sie schnell und unbürokratisch Hilfe bekommen, wenn sie gemobbt werden. Das ist eine absolut alarmierende Zahl“, erzählt Holz-Dahrenstaedt. Die meisten Mobbing-Opfer schweigen über die Vorfälle und geraten immer tiefer in den „Teufelskreis“. „Das Wichtigste ist, die Dinge klar anzusprechen, Grenzen aufzuzeigen und sich bei Freunden, Familie oder Lehrern Hilfe zu holen“, erklärt Müller.
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