"Wir plaudern über Gott und die Welt"

Seine Türen sind für alle Menschen geöffnet: der Müllner Pfarrer Franz Lauterbacher im Garten der Müllner Kirche.
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  • Seine Türen sind für alle Menschen geöffnet: der Müllner Pfarrer Franz Lauterbacher im Garten der Müllner Kirche.
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SALZBURG (lg). Imposant ragt die Müllner Pfarrkirche in der Augustinergasse in den strahlend blauen Himmel, gesäumt von sattgrünen Bäumen. "Mein Arbeitsplatz ist wirklich wunderschön", meint der Müllner Pfarrer Franz Lauterbacher, als er mit einem freudigen "Grüß Gott" die Pforte der Kirche öffnet. Seit rund 45 Jahren ist er im Priesteramt, in diesem Jahr feiert er sein 20-Jahr-Jubiläum als Pfarrer im Stadtteil Mülln. Doch aufgeregt ist er mehr ob der Tatsache, dass er demnächst eine Trauung in drei Sprachen abhalten wird. "Spanisch, Englisch und Deutsch – das wird eine echte Herausforderung. Spanisch spreche ich eigentlich gar nicht, aber sehr gut Italienisch", erzählt Lauterbacher.

Ein gesundes Maß an Lebensrealität

Eine qualitativ gute Seelsorge ist seine Maxime, er bereitet sich auf jede einzelne Taufe, Hochzeit oder Beerdigung penibel vor. Einmal im Monat gestaltet der rührige Pfarrer eine italienische Messe. "Diese besuchen dann die Italiener, die in Salzburg leben", erzählt der 69-Jährige, der es im Laufe der letzten fünf Jahre geschafft hat, dass 120 seiner "Schäfchen" (wieder) der Kirche beigetreten sind. "Nur die Stephans-Pfarre in Wien hat mehr geschafft", erzählt Lauterbacher nicht ohne Stolz. Wie er es schafft, die Menschen wieder für die Kirche zu begeistern? "Ich versuche, die Kostbarkeiten des Glaubens aufzuzeigen und den Menschen mit einem gesunden Maß an Lebensrealität zu begegnen. Viele Geistliche agieren wie in einem Elfenbeinturm, meine Türen aber sind offen", so das "Müllner Urgestein".

Menschen brauchen Visionen
Dabei geht er auch recht ungewöhnliche Wege, etwa, dass er seine Handynummer auf der Homepage der Pfarre anführt. Mit manchen trifft er sich auch schon einmal im Augustinerbräu, um über "Gott und die Welt" zu plaudern. "Das sind oft hochinteressante Gespräche, und ich habe meist das Gefühl, dass die Menschen innerlich erfüllt wieder gehen. Zum Schluss bekommen sie dann noch eine gebastelte Kerze und ein Gebetsbüchlein mit." Seinen Tag beginnt Lauterbacher um sechs Uhr Früh mit einem Gebet und Meditation. "Aus der Meditation nehme ich die Kraft der Stille mit. Das ist ohnehin etwas, was wir alle lernen müssen, die Stille in uns selbst zu suchen. Wenn ich zwischendurch Kraft tanken möchte, gehe ich ein Stück auf dem Mönchsberg spazieren oder spiele eine halbe Stunde auf der Orgel. Ich schätze den dörflichen Charakter in Mülln, es gibt viele kleine Geschäfte und noch so etwas wie Zusammenhalt." Zusammenhalt und Visionen, das sind für ihn zwei wesentliche Komponenten. "Ich möchte, dass die Menschen Visionen für ihr Leben entwickeln, das ist ganz wichtig", philosophiert der Pfarrer, für den eine seiner Visionen jetzt Realität wird: nämlich die Wiederbelebung von Friedhof und Garten der Pfarre Mülln, der "Himmelsterrasse". Dort sollen ab dem Frühjahr 2018 Urnenbestattungen möglich sein. "Das ist eine Urnen-Wiese, auf der alle Menschen, auch jene ohne Bekenntnis, bestattet werden können. An diesem Platz kommen die Stille und die Würde eines Menschen gut zum Ausdruck. In ein ‚Buch des Lebens’, das an der Kirchenmauer angebracht wird, kommen die Namen der Verstorbenen hinein. Man gehört dann zu den bei Gott Lebenden. Diese Sichtweise finde ich schön", so der Müllner Pfarrer.

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