Rotes Kreuz Salzburg
Anton Holzer zieht Bilanz: Digitalisierung wichtiger Punkt
39 Jahre lang ist Anton Holzer bereits beim Roten Kreuz Salzburg. Anfang des Jahres feierte der Halleiner sein 10-jähriges Jubiläum als Landesrettungskommandant. Neben dem Ziehen einer Bilanz blickte Holzer auch bereits in die Zukunft, in der zwei große Herausforderungen warten.
SALZBURG. Der 55-jährige Tennengauer beschreibt das Leben als "Rot-Kreuzler" als nie langweilig: "Es ist meine Lebensaufgabe." In seine zehn Jahre als Landesrettungskommandant fallen neben der Modernisierung von Dienststellen, Fahrzeugen und Ausrüstung auch der Ausbau des First-Responder-Systems. Hierbei werden Sanitäter in den entlegensten Orten des Landes zu First Respondern ausgebildet. Das bedeutet, sie sind schneller an den Unfallorten als die Rettungsfahrzeuge und können sofort Hilfe leisten. "Dieses System wollen wir weiter ausbauen, um das ganze Bundesland Salzburg abdecken zu können und den Rettungsdienst noch effizienter machen zu können", erklärt Holzer, der viel Potenzial in dem First-Responder-System sieht.
Große Herausforderung: die Digitalisierung
Eines der großen Ziele für die kommenden Jahre ist das Einrichten verschiedenster technologischer Möglichkeiten. Einerseits ist eine App angedacht, die die ehrenamtlichen Mitarbeiter sofort informiert, wenn in ihrer unmittelbaren Nähe ein Notfall eintritt. "Dann können sie noch schneller vor Ort sein", berichtet Holzer. "Ebenfalls ist der Ausbau der Telemedizin geplant. Wir wollen sie in allen Einsatzfahrzeugen etablieren." Es gibt bereits ein Pilot-Projekt gemeinsam mit der Christian-Doppler-Klinik, um für schnellere Behandlungen von Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Patienten zu sorgen. Bereits während der Fahrt werden wichtige Parameter an das Spital geschickt, damit dort bereits vorab die ersten Behandlungsschritte geplant werden können.
Flexiblere Dienstmodelle für die Zukunft
Die zweite große Herausforderung sieht der Halleiner im Halten der ehrenamtlichen Mitarbeiter. 3.100 sind derzeit im Rettungsdienst freiwillig tätig. Durch den demographischen Wandel und dem Sinken der Geburtenrate könnte es aber in Zukunft enger mit dem freiwilligen Mitarbeitern werden. Holzer wünscht sich in dem Punkt neue, flexiblere Zeitmodelle, "um den ehrenamtlichen Rettungsdienst attraktiver zu machen."
Arbeit am Feld zieht Holzer magisch an
Neben zahlreichen Auslandseinsätzen wie in Haiti nach dem verheerenden Erdbeben 2010 oder auf den Philippinen nach Tsunami "Yolanda" – die Arbeit am Feld zieht mich magisch an", erklärt Holzer – hat der Landesrettungskommandant 2011 auch die EU-Kofinanzierte internationale Katastrophenschutzübung Taranis in Salzburg ausgerichtet. "Diese Übung hat die Zusammenarbeit aller Beteiligten sehr gestärkt und darüber wird bis heute gesprochen." 2.000 Personen waren an der Übung beteiligt. Holzer kann sich auch weitere zehn Jahre als Landesrettungskommandant vorstellen, "wenn die Gesundheit mitspielt. Ich habe immer gesagt, ich möchte gesund in Pension gehen."
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