Mein Bezirk vor Ort: Leogang
Gelebte Tradition im Ortsteil Hütten

MeinBezirk war zu Gast in der Hüttschmiede in Leogang und sprach mit drei Experten vor Ort über dessen Bedeutung sowie die Geschichte, die bereits im 16. Jahrhundert beginnt.

LEOGANG.  Im Rahmen von MeinBezirk vor Ort: Leogang besuchte Redakteurin Sarah Braun die Hüttschmiede im Leoganger-Ortsteil Hütten. Vor Ort wartete bereits Sigmund Riedlsperger, der alles rund um die Hüttschmiede organisiert. Ebenfalls mit dabei waren zwei von sechs Schmieden, die von Mai bis Oktober jeden Mittwoch ihr Handwerk am glühenden Eisen zelebrieren. Sie haben, so die beiden Schmiede Kurt Rathgeb und Michael Riedlsperger, wie ihre anderen vier Kollegen, alle den Beruf des Schmieds gelernt und befinden sich mittlerweile in Pension und genießen es nun in ihrer Freizeit ihrem gelernten Handwerk weiter nachgehen zu können.

Sigi Riedlsperger erzählte MeinBezirk alles Wissenswerte rund um die Hüttschmiede. | Foto: Sarah Braun
  • Sigi Riedlsperger erzählte MeinBezirk alles Wissenswerte rund um die Hüttschmiede.
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Sigi (wie ihn alle nennen) Riedlsperger liegt die Hüttschmiede sehr am Herzen, davon konnte sich MeinBezirk im Gespräch mit ihm überzeugen – von der Entstehung der Schmiede bis hin zur heutigen Nutzung erfuhren wir alles detailliert und mit einer großen Portion Leidenschaft.

Der letzte Hüttschmied in Leogang

"Die Hüttschmiede ist das älteste Gebäude hier in Hütten. Erstmals erwähnt wurde die Hüttschmiede im Jahr 1585 – die bayerischen Gewerken Alexander Schöttl und Matthias Röchseisen gründeten die Schmiede in Hütten und erweiterten diese auf ihre heutige Größe", erläuterte Riedlsperger die Anfänge der Hüttschmiede. Bis in die 1970er Jahre wurde die Schmiede gewerblich genutzt – Otto Eder war der letzte Hüttschmied und betrieb die Hüttschmiede bis zu seiner Pensionierung 1972 mit großer Leidenschaft, fuhr Sigi Riedlsperger fort.

Foto: Sarah Braun

MeinBezirk erfuhr des Weiteren, dass Otto Eder, obwohl er in Pension war, noch oft in der Schmiede anzutreffen war, bis er im Jahr 1994 verunglückte. Vor zwölf Jahren, erfuhr MeinBezirk, wurde die Hüttschmiede im Rahmen des Museumsbetriebes (Bergbau- und Gotikmuseum) wieder aktiviert. Die Schmiede sei laut Sigi Riedlsperger fast so geblieben, wie sie früher war – Werkzeuge, Blasebalg, Wasserräder und so weiter blieben erhalten.

"Heute werden in der Schmiede hauptsächlich Arbeiten zum Verschenken gefertigt, wie beispielsweise Hufeisen, Kreuze, Kerzenständer, Gartendeko, etc., " teilte Sigi Riedlsperger Redakteurin Sarah Braun mit.

Warst du schon einmal in der Hüttschmiede?
Foto: Sarah Braun

Die Hüttschmiede früher und heute

"Der Ofen, die sogenannte Esse, ist noch aus dem Spätmittelalter und verfügt über zwei Arbeitsplätze. Früher kam die Energie dank Wasserkraft aus der Leoganger Ache – mit dem Wasser wurden dann insgesamt drei Wasserräder, je eines für Bohrmaschine, für den Schmiedehammer sowie für einen Schleifstein, angetrieben. Mit Anfang des 20. Jahrhunderts wurden dann alle Maschinen ausschließlich von einem Wasserrad mittels Transmission betrieben. Nachdem die Umstellung auf elektrische Energie stattgefunden hat, wurde das Wasserrad bis heute beibehalten. Das Feuer, dass die Schmiede zum Schmieden benötigen, braucht Wind – früher wurde dieser mit Hilfe eines Blasebalgs erzeugt, heute funktioniert dies zum Teil immer noch mittels des Balges, aber auch elektrisch", schilderte Riedlsperger mit Begeisterung.

Foto: Sarah Braun

Gefragtes Handwerk mittlerweile auch bei Landwirten

Mittlerweile, so Riedlsperger, hat sich auch unter den Landwirten herumgesprochen, dass die Hüttschmiede wieder aktiv ist – einige kommen beispielsweise vorbei, um Werkzeuge reparieren zu lassen. "Zwei unserer Schmiede sind nämlich auf landwirtschaftliche Werkzeuge spezialisiert, weshalb sie hierfür äußerst gefragt sind. So ist es mit der Zeit gekommen, dass wir nun auch wieder kleinere Reparaturarbeiten durchführen", berichtete Sigi Riedlsperger im MeinBezirk-Gespräch. Abschließend betonte er noch, dass die Hüttschmiede zu den Öffnungszeiten allen zugänglich ist.

Foto: Sarah Braun

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