Jagd in Salzburg
Die Salzburger Jägerschaft muss sich erklären
"Auf den Schuss reduziert" – dieses Klischee haftet der Jägerschaft an. Maximilian Mayr-Melnhof, Salzburger Landesjägermeister, widerspricht dem und zählt weitere Aufgaben von Salzburgs Jäger wie der Verantwortung für die Erhaltung der heimischen Wildtierarten, die Erhaltung und Verbesserung der Wildlebensräume, auf. Doch die Jägerschaft hat auch viel Zuspruch in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren verloren.
SALZBURG. In vielen Köpfen der Gesellschaft ist noch immer verankert, dass die Jagd nur Abschuss bedeutet. Dem widerspricht Maximilian Mayr-Melnhof, Salzburger Landesjägermeister: "Leider werden wir immer noch auf den Schuss reduziert. Dabei entnehmen wir ein Stück niemals wahllos, sondern nachhaltig. Dies versuchen wir im aktiven Dialog mit Nichtjägern auch zu erklären. Ja, die Jagd bedeutet auch Entnahme. Sie bedeutet aber auch Achtsamkeit für Wild und Wald, Hege und Pflege, Aufenthalt in der Natur und Nachhaltigkeit. Ein Bauen von Reviereinrichtungen oder Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung, wie Blühstreifen oder Hecken für Niederwild gehören ebenso zu unseren Aufgaben. Im Durchschnitt erlegt der Salzburger Jäger oder die Salzburger Jägerin nur zwei Stück Wild im Jahr."
Die Frauenquote im Bundesland Salzburg liegt derzeit bei 12 Prozent. Mayr-Melnhof sieht keinen geschlechterspezifischen Unterschied für die Beweggründe "Warum Mann oder Frau" auf die Jagd gehen. "Naturerlebnis und Ausgleich stehen an der Spitze der Motive", so der Salzburger Grundeigentümer und Unternehmer.
Jägerschaft muss wieder mehr den Dialog suchen
Die Jägerschaft muss sich aktuell hinterfragen, wieso eine Unkenntnis einer langjährigen Tradition wie der Jagd aktuell vorherrscht. "Ein wichtiger Baustein, um Unkenntnis in Wissen zu verwandeln ist die Kommunikation. Das direkte Gespräch mit Menschen zeigt mir, dass ich immer wieder Vorurteile ausräumen kann. Wir müssen uns einfach erklären können", betont Mayr-Melnhof und erläutert weiter: "Die Ausübung der Jagd durch die Salzburger Jägerinnen und Jäger trägt aktiv zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft sowie der Artenvielfalt bei und die Jagd produziert eines der nachhaltigsten und hochwertigsten Lebensmittel, das Wildbret."
Für den Salzburger Landesjägermeister hat man sich in der Vergangenheit zu sehr in einer Glasglocke versteckt, dementsprechend ging viel Zuspruch seitens der Bevölkerung verloren. Für ihn muss in Zukunft wieder mehr der Dialog gesucht werden. "Der Dialog und Austausch mit Nicht-Jägern ist mir sehr wichtig, denn nur durch Wissensvermittlung kann das Ansehen der Jagd nachhaltig gestärkt werden. Wir haben mit der Aufklärung schon vor einiger Zeit aktiver begonnen, wir sehen bereits die ersten Früchte, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns."
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