Pflege im Fokus
Einfühlungsvermögen ist ganz wichtig im Pflegeberuf
Flexibilität – eine Fähigkeit, die ein Hauskrankenpfleger unbedingt mitbringen muss. Diese Eigenschaft trifft auch auf Gabriele Pernkopf aus Göming, einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Oberndorf bei Salzburg, zu. Seit 30 Jahren arbeitet sie im Pflegeberuf, seit 22 Jahren nun als Hauskrankenpflegerin für das Hilfswerk Salzburg. Die 50-Jährige weiß, worauf es in ihrem Beruf ankommt.
SALZBURG. Der große Reiz an dem Beruf als Hauskrankenpflegerin ist für Gabriele Pernkopf die große Breite an Aufgaben, die auf sie bei den verschiedenen Kunden – "wir sprechen von Kunden, nicht von Patienten", betont die Flachgauerin – wartet. "Das ist das Interessante daran, wir decken die gesamte Bandbreite ab. Von Körperpflege über Verbandwechsel bis zur Nachsorge und Tabletteneinnahme sowie das Zubereiten des Frühstücks, wir machen alles, was bei dem jeweiligen Kunden notwendig ist. Jeder hat einen anderen Bedarf", zählt Pernkopf ihre Tätigkeitsbereiche auf. In der Regel verbringt die 50-Jährige eine halbe bis eineinhalb Stunden bei den Kunden, ehe sie zum nächsten Termin aufbricht. Derzeit hat das Hilfswerk Salzburg 150 bis 160 Kunden in Betreuung, davon benötigen sechs auch am Wochenende Hilfe. Das bedeutet neben einem Abenddienst pro Woche (bis 20 Uhr) kann es auch vorkommen, dass die erfahrene Hauskrankenpflegerin am Wochenende arbeiten muss.
Als Kind die Oma und Puppen verbunden
Die Altersspanne der Leute, die versorgt werden müssen, reicht von 16 bis 18-Jährige bis ins hohe Alter von 100 Jahren. Bei älteren Menschen ist das Ziel von Pernkopf dafür zu sorgen, dass sie so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können. "Das ist die große Herausforderung in meinem Beruf", berichtet die Flachgauerin. Sie weiß, worauf es in dieser Tätigkeit ankommt, Gabriele Pernkopf blickt auf 30 Jahre Berufserfahrung zurück. "Ich bin schon als kleines Kind mit dem Doktorkoffer herumgelaufen und habe meine Oma und Puppen verbunden. Ich hatte immer schon den Wunsch andere zu unterstützen und ihnen zu helfen", blickt sie auf ihre Anfänge zurück. Nach der dreijährigen Ausbildung in der Höheren Lehranstalt Annahof in Salzburg ging es auf die Krankenpflegerschule und dann fünf Jahre in den stationären Bereich ins Krankenhaus. "Aber dann kamen die Kinder und ich entschied mich zur Hauskrankenpflege zu wechseln", erzählt Pernkopf.
Kreativität, Flexibilität, Maß an Empathie
Die 50-Jährige ist stolz auf ihr Tun, hat zusätzlich noch die Sonderausbildungen zur Wundversorgung – darauf hat sie sich spezialisiert – und zur psychosomatischen Beratung. "Du brauchst in diesem Beruf auch einen gewissen Fortbildungswillen. Zusätzlich sind vor allem Flexibilität gefragt, ein Maß an Empathie und ganz wichtig Einfühlungsvermögen", erklärt Pernkopf. Ebenfalls erwähnt sie, dass ein guter Kontakt zu den Angehörigen, zu den Ärzten und zu den Kunden selbst essentiell ist und streicht noch einmal das Flexibel-sein hervor. Denn in jedem neuen Haushalt muss man sich neu an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen.
Beruf der Zukunft
Die Kunden werden immer älter, ein Großteil der Menschen, die vom Hilfswerk Salzburg Hilfe benötigen sind über 90 Jahre alt. Dementsprechend wird es Pflegekräfte immer geben", meint Gabriele Pernkopf. "Da im stationären Bereich die Menschen immer früher entlassen werden, steigt der Bedarf an Hauskrankenpfleger immer mehr."
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