Ungewöhnliche Wetterlage als Ursache
Hochwasserlage in Salzburg stabil
Wie das Land Salzburg berichtet, ist derzeit die Hochwassersituation im Bundesland stabil. In den meisten betroffenen Regionen sind die Pegel wieder bis zur Meldegrenze zurückgegangen. Der Katastrophenschutz und die Bezirkshauptmannschaften beobachten die Situation weiterhin.
SALZBURG. Auch Salzburgs Einsatzorganisationen haben die Lage weiterhin im Blick. Im Laufe der Nacht hat sich laut den Daten des Hydrografischen Dienstes des Landes Salzburg die Situation jedenfalls etwas entspannt. Auch heute und morgen dürfte es in weiten Teilen des Bundeslands weiter regnen. Erneuter Starkregen ist bislang nicht prognostiziert. Im Laufe der nächsten zwei Tage sollten sich laut dem Hydrografischen Dienst die Wasserpegel wieder komplett normalisieren. Ursprung der Hochwasserlage soll eine ungewöhnliche Wetterlage gewesen sein.
Ungewöhnliche Wetterlage
„Es waren schon beachtliche Pegelstände, die wir gestern registriert und beobachtet haben“, so der Leiter des Hydrographischen Dienstes, Harald Huemer. Ein Hochwasser, wie jenes in Mittersill und Bad Hofgastein, kommt laut dem Experten statistisch gesehen nur alle dreißig Jahre vor. Dazu soll ein ungewöhnlicher Wettermix geführt haben.
„Wir haben selten die Kombination aus starken Regenfällen im Oberpinzgau und zeitgleich in den südlichen Bereichen des Pongau. Das lässt natürlich auch alle anderen nachführenden Gewässerabschnitte der Salzach dementsprechend schnell anschwellen.“
Harald Huemer, Leiter des Hydrographischen Dienstes in Salzburg
„Häufig führen Nord-Westströmungen die am Tennengebirge abregnen zu Hochwässern an der unteren Salzach. Diesmal gab es eine direkte Anströmung aus Süden. Das habe ich in dieser Form, und ich bin nun schon zwei Jahrzehnten dabei, noch nicht erlebt“, fährt Harald Huemer fort. Laut dem Experten kommt so etwas normalerweise eher im Herbst vor und sei in den letzten Jahren des Öfteren zu beobachten gewesen. Eine solche Wetterlage Ende August sei jedenfalls sehr auffällig.
Straßen wieder frei
Heute Morgen meldete der Katastrophenschutz des Landes Salzburg, dass nun die Straßenverbindung ins Großarl- und Gasteinertal sowie auch in Schwarzach wieder geöffnet sind. In Rauris-Bucheben ist die Straße weiterhin gesperrt. Hier müssen sich Behörden und Wildbach-Lawinenverbauung noch einen genaueren Überblick verschaffen. Zu diesem Zweck sind auch Überfliegungen via Hubschraubr und Begehungen geplant.
Hochwasserschutz in Salzburg abgebaut
Wie der Löschzug Bruderhof berichtet, hat man in der Stadt Salzburg heute Morgen um 6:45 Uhr mit dem Wegräumen der Hochwassersperren begonnen. 44 Sperren wurden in der Stadt Salzburg von Berufs-und Freiwilligen Feuerwehrkräften wieder abgebaut, um den Verkehr entlang der Salzach problemlos zu ermöglichen.
Diese 9 Sperren wurden von den Kräften der LZ Bruderhof abgebaut:
- "3 Sperren beim Fischkrieg am Hanuschplatz.
- 1 Sperre am Rudolfskai auf Höhe Sebastian Stief Straße
- 1 Sperre in der Fischbachstraße auf Höhe Josefiau Straße
- 1 Sperre in der Hans Webersdorfer Straße
- 1 Sperre in Robert Preussler Straße
- 1 Sperre in der Karl Emminger Straße und die letzte
- 1 Sperre Kreuzung Giselakai und Dr. Varscheingasse beim Radweg.„
Die Situation im Pongau
Auch in den besonders betroffenen Teilen des Pongaus hat sich laut den Informationen des Landes Salzburg die Situation im Laufe der Nacht entspannt. Die hohen Pegel der Gasteiner Ache und der Großarler Ache und der Salzach sind zurückgegangen. Beide Täler sind nun auch wieder erreichbar. Nach wie vor gibt es keine Meldungen zu Verletzten.
Laut dem Leiter des Hydrographischen Dienstes hatte Bad Hofgastein Glück. Durch den Schutz-Ausbau der letzten Jahre konnte in vielen Regionen Schlimmeres verhindert werden. In Bad Hofgastein wurde der Hochwasserschutz erst vor kurzem erweitert.
"Das Land hat in den letzten Jahren, und das ist gut so, viel Geld investiert. Es wurden Rückhalteräume geschaffen und ausgebaut. Das ist das Erfolgsrezept, das Existenzen vor der Zerstörung bewahrt“, so Huemer. Hätte der Regen nicht rechtzeitig nachgelassen, wären laut ihm entlang der Gasteiner Ache trotzdem schutzlose Bereiche, Häuser und auch Menschenleben bedroht gewesen.
Die Lage im Pinzgau
Auch im Pinzgau hat sich die Hochwasserlage in der Nacht wieder beruhigt. Wie die Daten des Hydrografischen Dienstes zeigen, sind auch hier die Pegel stark gesunken. Lediglich in Mittersill lag man heute Morgen noch knapp über der Warngrenze. Die meisten Straßensperren waren bereits am frühen Morgen wieder aufgehoben. Auch der Bahnverkehr zwischen Schwarzach und Bruck an der Glocknerstraße ist mittlerweile wieder frei. In Niedernsill wurde die Pinzgauer Lokalbahn erneut vom Hochwasser getroffen und beschädigt. In Mittersill ist die Brücke nach wie vor oben und muss umfahren werden.
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