Universität Salzburg
Landeshauptmann fordert Bewegung in Rektorats-Frage
Die Debatte rund um die Rektoratswahl an der Universität Salzburg geht weiter. Nun meldete sich auch Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer zu Wort. Er fordert die Universität auf, in die Gänge zu kommen und der prekären Situation ein Ende zu setzen. Sonst könnte es zu einem Finanzierungsstopp kommen.
SALZBURG. Wie bereits mehrere Medien berichteten, zeigt sich mittlerweile auch die Salzburger Landesregierung sehr unglücklich mit der derzeitigen Situation an der Universität Salzburg. Diese ist vergangene Woche nun ohne Rektor in das neue Semester gestartet, ein problematisches Unikum, sind sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer und die ÖH Salzburg einig. Das der Landeshauptmann nun von einem möglichen Finanzierungsstopp spricht, stößt der Hochschülerschaft jedoch sauer auf.
Keine Investition in Ungewissheit
Wir fragten heute beim Büro des Landeshauptmanns nach, was es genau mit der „Androhung" eines Zuschuss-Stopps für die Uni Salzburg auf sich hat. Pressesprecher Christian Pucher nahm sich telefonisch einen Moment Zeit für uns. Er betont, dass es sich nicht um eine Drohung seitens des Landeshauptmanns handle. Die Situation an der Universität Salzburg sei einfach bereits seit Monaten problematisch und der Start ins Semester ohne Rektorin oder Rektor äußerst prekär. Für das Land Salzburg sei jedenfalls nicht wesentlich, wer das Rektorat übernimmt. Dahingehend wolle man keinesfalls eingreifen.
„Der Landeshauptmann fordert von der Universität einfach, dass diese Situation beendet wird und man zur Rechtskonformität zurückkehrt. Der Finanzierungsstopp ist keine Drohung, aber das Land Salzburg kann nicht in Stillstand und Ungewissheit investieren. Uns ist schon bewusst, dass aktuelle Projekte und Lehrtätigkeiten weiterlaufen. Die aktuelle Situation schadet der Universität sowie dem Forschungsstandort Salzburg erheblich."
Christian Pucher, Pressesprecher Land Salzburg
Weiters hat der Vorsitzende der ÖH Salzburg, Cedric Keller, der sich nun sehr kritisch zur Aussage des Landeshauptmanns geäußert hat, selbst erst am 2. Oktober in einer Aussendung die derzeitige Situation an der Uni Salzburg kritisiert, als in Österreich bis dato einmalig bezeichnet und Sorge um wichtige Projekte geäußert.
Kritik der ÖH
Sehr kritisch zur Aussage des Landeshauptmanns äußerten sich heute Vertreter der ÖH Uni Salzburg. Sie befürchten politische Einflussnahme. "Dass sich jetzt auch der Landeshauptmann selbst einmischt und mit totalem Finanzierungsstopp von Seiten des Landes droht, ist schlichtweg politische Erpressung. Die Äußerungen von Haslauer sind absolut inakzeptabel", so der Vorsitzende der ÖH Uni Salzburg, Cedric Keller.
Auch seine Stellvertreterin Stephanie Wolfgruber und sein zweiter Stellvertreter Leonhard Hecht sehen die Autonomie der Universität in diesem Fall gefährdet. "Die Autonomie der Universität gerät aktuell zunehmend in Gefahr durch externe politische Beeinflussungen und Einmischungen. Dem müssen wir uns als Universität entschieden entgegenstellen", betont Stephanie Wolfgruber.
„Eine schnelle Klärung der Situation liegt im Interesse aller Universitätsangehörigen. Diesen demokratischen Prozess jedoch in Zusammenhang mit der Finanzierungen zu bringen, ist dabei vollkommen deplatziert. Die Autonomie der Universität darf nicht durch politische Einflussnahme verletzt werden, die Entscheidung liegt in den Händen der demokratisch gewählten Gremien."
Leonhard Hecht, 2. stellvertretender Vorsitzender ÖH Uni Salzburg
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