Salzburg
Das fordern die ÖGB-Frauen anlässlich des Weltfrauentages
Petra Berger-Ratley, ÖGB-Landesfrauenvorsitzende in Salzburg: „Wir möchten den internationalen Frauentag dafür nutzen, auf die vielfache Belastung von Frauen aufmerksam zu machen, aber auch Wege aufzuzeigen, wie Frauen im Arbeits- und Privatleben entlastet werden können.”
SALZBURG. „Um Frauen zu entlasten, muss die Regierung endlich in die Gänge kommen”, meinten die ÖGB-Frauen der Landesorganisation Salzburg in einer Medieninformation von Montag im Hinblick auf den bevorstehenden Weltfrauentag, am Mittwoch, 8. März. "Bessere Arbeitsbedingungen, finanzielle Absicherung und faire Aufteilung von Care-Arbeit", fordern die Gewerkschaftsfrauen ein Entlastungspaket für Frauen. „Wir möchten den internationalen Frauentag dafür nutzen, auf die vielfache Belastung von Frauen aufmerksam zu machen, aber auch Wege aufzuzeigen, wie Frauen im Arbeits- und Privatleben entlastet werden können”, erläuterte Petra Berger-Ratley, ÖGB-Landesfrauenvorsitzende. Um Frauen "von Ballast zu befreien und mehr sorgenfreie Zeit für sich zu haben", brauche es vor allem Verbesserungen in bereits erwähnten folgenden drei Bereichen:
- Arbeitsbedingungen verbessern.
- Finanzielle Absicherung.
- Entlastung von Care-Arbeit.
"„Österreich braucht endlich familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, kostenfreie und flächendeckende Angebote für die Betreuung von Kindern und Älteren und einen Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem ersten Geburtstag. Nur so haben Frauen die Chance auf einen Vollzeitjob.“"
Petra Berger-Ratley, ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Salzburg
Arbeitsbedingungen
Frauen bekommen laut Salzburgs ÖGB-Frauen 40 Prozent weniger Pension als Männer, zudem gehe nur jede zweite Frau aus einer Erwerbstätigkeit direkt in Pension. Damit mehr Frauen bis zur Pension arbeiten könnten, brauche es gute Arbeitsbedingungen und präventive Gesundheitsförderung. „Dringend notwendig sind alternsgerechte Lösungen für Arbeitnehmerinnen in den Unternehmen. Nur wer einen Job auch bis zur Pension machen kann, läuft im Alter nicht Gefahr in die Armut zu rutschen oder vom Partner abhängig zu sein”, meinte ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Petra Berger-Ratley.
Finanzielle Absicherung
Die aktuelle Teuerung betrifft laut Salzburgs Gewerkschaftsfrauen vor allem Menschen, "die sowieso schon wenig Geld haben" – dazu würden vor allem Frauen gehören. Die ÖGB-Frauen beziehen sich in ihrer Medieninformation auf jüngste Daten der Statistik Austria wonach in Österreich 568.000 Frauen (13 Prozent) von Einkommensarmut betroffen sein sollen; Alleinerzieherinnen sollen dabei besonders gefährdet sein. „Wer weniger verdient, kann sich das tägliche Leben kaum leisten. Und auch Kinder, besonders von alleinerziehenden Müttern, sind immer mehr von Armut bedroht. Wir fordern daher einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 2.000 Euro. Das ist ein wichtiger Schlüssel zur finanziellen Absicherung von Frauen“, betont Gewerkschafterin Petra Berger-Ratley.
"Care-Arbeit"
Während der Corona-Pandemie hätten Frauen – die ÖGB-Frauen von Salzburg beziehen sich dabei auf eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien – ganze 17,5 Stunden unbezahlte Arbeit pro Woche mehr als Männer. 60 Prozent der Care-Arbeit, also Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege von Angehörigen, würden von Frauen verrichtet werden. Das soll einem Gegenwert von 108 Milliarden Euro – die ÖGB-Frauen beziehen sich auf Berechnungen der Statistik Austria – entsprechen. „Ohne die unbezahlte Arbeit, die Frauen tagtäglich leisten, würde unsere Wirtschaft zusammenbrechen”, ist Salzburgs AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder der Überzeugung.
"Dringend nötige" Grundlage für Verbesserungen
Die ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Petra Berger-Ratley nannte in der Medieninformation im Vorfeld des Weltfrauentages zudem auch "dringend nötige" Grundlage für Verbesserungen: „Österreich braucht endlich familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, kostenfreie und flächendeckende Angebote für die Betreuung von Kindern und Älteren und einen Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem ersten Geburtstag. Nur so haben Frauen die Chance auf einen Vollzeitjob.“
"Familienarbeitszeitmodell"
Peter Eder erinnerte in diesem Zusammenhang an das von ÖGB und AK geforderte "Familienarbeitszeitmodell", das – so ist man der Ansicht – zu einer größeren Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern beitragen würde. „Die Regierung muss endlich Maßnahmen zur Entlastung von Frauen setzen – denn Teilzeitarbeit ist kein ‚Privileg‘, wie Wirtschafts- und Arbeitsminister Kocher unlängst meinte, sondern für viele Familien derzeit die einzige Möglichkeit”, sagte Salzburgs AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzende abschließend in der Medieninformation der ÖGB-Frauen von Salzburg.
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