Scientists for Future
"Stand up for Science" - Proteste gegen zunehmende Wissenschaftsfeindlichkeit und Klimawandelleugnung

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Am 7. März 2025 erhoben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der USA ihre Stimmen für eine freie Wissenschaft. In zahlreichen europäischen Städten gab es Solidaritätsbekundungen, auch in Österreich. Neben Wien waren die Scientists for Future auch in Salzburg aktiv. An die 40 Salzburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versammelten sich vor der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität und bekundeten ihre Solidarität. „Gemeinsam wollen wir daran erinnern, wie viel wir einer freien Wissenschaft zu verdanken haben", so die Scientists for Future. In einem Aufruf, der von zahlreichen österreichischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterzeichnet wurde, heißt es: „Wenn wir als Gesellschaft aufhören, auf der Grundlage des besten verfügbaren Wissens zu entscheiden, gerät das Wohl der Menschen unmittelbar in Gefahr.“ Eines der gravierenden Probleme wird in der zunehmenden Leugnung des menschengemachten Klimawandels gesehen.

Donald Trump hat die US-Landwirtschaftsbehörde angewiesen, alle Erwähnungen des Klimawandels von ihren öffentlichen Webseiten zu entfernen. Und die weitere Teilnahme der US-Klimaforschung an den UN-Klimaberichten ist in Frage gestellt, so Hans Holzinger von den Scientists: „Doch die Erkenntnisse der Klimaforschung sind drängender denn je. Mit der Natur kann man nicht verhandeln, man kann sie nur gut oder schlecht behandeln." In einem Tweet warnte Trump mit Blick auf den March for Science alle Universitäten vor – sowie er es nennt – illegalen Aktionen. Er würde ihnen die Mittel entziehen. Diese Erpressung ist ungeheuerlich.

USA-Kenner Univ. Prof. Reinhard Heinisch: „USA steuern auf Wahlautokratie zu“

Mit dabei war auch der Politikwissenschaftler und USA-Kenner Univ. Prof. Reinhard Heinisch, der die Demontage der Demokratie in den USA durch Donald Trump befürchtet: „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die USA schneller in Richtung einer Wahlautokratie steuern, als vielen bewusst ist. Donald Trump hat einen beispiellosen Systemumbau begonnen, der bewusst Grenzen der Verfassung sprengt. Unter den Vorwand gegen einen aufgeblähten Behördenapparat und Wokes-Gedankengut vorzugehen, entsteht eine autoritäre Exekutivgewalt deren oberste Macht die willkürlichen Entscheidungen Trumps und seiner engsten Verbündeten sind, die auch noch persönlich und finanzielle von den Änderungen profitieren. Alle unabhängigen Einrichtungen sollen dabei auf Linie gebracht werden.“ Ganz oben stünden hierbei die Universitäten und Bildungseinrichtungen, die direkt durch die Vorschriften was nun als unerwünschte Wissenschaft gilt und indirekt über das Streichen von Finanzierung betroffen und bedroht werden. Das treffe nicht nur die Gesellschafts – und Kulturwissenschaften, sondern längst auch die Naturwissenschaften etwa in der Klimaforschung und medizinischen Wissenschaften, so Heinisch. Viele tausende Wissenschaftler würden ihre Existenz gefährdet sehen, da ihnen Entlassungen mangels Finanzierung drohen oder wo staatliche Einrichtungen bestehende Projektfinanzierungen trotz gültiger Verträge eingefroren haben. Der Politikwissenschaftler warnte: „Die USA nähern sich einer Situation wie wir sie auch aus anderen autokratischen Staaten kennen, wo die Herrschenden entscheiden, was gute Wissenschaft ist. Am meisten trifft es wieder die sozial Schwachen, da es gerade die öffentlichen Institutionen sind, die mangels entsprechend privater Finanzierung und Studiengebühren am meisten von staatlicher Unterstützung abhängig sind.“

Warnungen vor Demokratieabbau in den USA und der Einschüchterung der Wissenschaften - weitere Stellungnahmen von Scientists

Donald Trump lehnt wissenschaftliche Erkenntnis nach seinem Gutdünken ab, besonders im Bereich der Klimaforschung. Der Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen sowie seine Förderung der Öl-, Gas- und Kohleindustrie zeigen, dass für ihn wirtschaftliche Interessen Vorrang vor wissenschaftlichen Fakten haben. „Das untergräbt nicht nur den Klimaschutz, sondern stellt auch eine Gefahr für die Demokratie dar: Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert oder als „Fake News“ diffamiert werden, verlieren Institutionen an Glaubwürdigkeit und rechtsextreme Verschwörungstheorien gewinnen an Einfluss“, so Stephanie Wolfsgruber, stellvertretende Vorsitzende der Hochschülerschaft der Universität Salzburg.

Gunter Sperka, ehemaliger Klimakoordinator des Landes Salzburg, ergänzte: „Die Freiheit der Wissenschaft hängt nicht nur an Budgets und Gesetzen, die Freiheit der Wissenschaft hängt auch an der Akzeptanz in Politik und Gesellschaft, der korrekten Rezeption in den Medien sowie an der Möglichkeit von internationalem Austausch.“ Ein wichtiges Fundament jeder Demokratie ist die Wissenschaft, ergänzte Univ. Prof. Andreas Tribsch, Biodiversitätsexperte: „ Das Schöne oder Besondere an der Wissenschaft ist, dass jede Erkenntnis eine Lösung verlangt. Es gibt keine einfachen Lösungen für die Klima- und Biodiversitätskrise - aber es gibt sie.“

Die Scientists for Future werden sich weiterhin für die Freiheit der Forschung und Lehre sowie das Ernstnehmen der Klimaforschung durch die Politik einsetzen.

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