Interview mit kk Raab-Obmann
Woetzlmayr erhält Goldene Kulturmedaille

Rudi Woetzlmayr, Obmann des Vereins "Kunst und Kultur Raab", war schon beim Kulturverein-Start am 9. Februar 1979 in Raab mit dabei. Nun erhielt er für sein jahrzehntelanges Engagement die Goldene Kulturmedaille des Landes Oberösterreich. | Foto: Wagenbichler
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  • Rudi Woetzlmayr, Obmann des Vereins "Kunst und Kultur Raab", war schon beim Kulturverein-Start am 9. Februar 1979 in Raab mit dabei. Nun erhielt er für sein jahrzehntelanges Engagement die Goldene Kulturmedaille des Landes Oberösterreich.
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Rudi Woetzlmayr engagiert sich seit 1979 im Kultursektor in Raab. Für ihn ist die Kulturmedaille eine Auszeichnung des gesamten Vorstands von Kunst und Kultur Raab. 

RAAB. Im Interview erzählt der 62-Jährige, was die Kulturmedaille mit Olympia zu tun hat, welches legendäre Konzert ihm heute noch Gänsehaut bereitet und auf welche schräg-herrliche Veranstaltung er sich 2022 freut. 

Die Oö. Landesregierung hat Ihnen die Goldene Kulturmedaille des Landes verliehen — als Dank für Ihr kulturelles Engagement, das weit über das übliche Maß hinausgeht. Was sagen Sie zu dieser Auszeichnung?
Rudi Woetzlmayr: Es hat uns sehr, sehr gefreut. Denn das ist nicht nur eine Auszeichnung meiner Person, sondern eine für den gesamten Vorstand bei Kunst und Kultur Raab (kkRaab) – und auch für unser Publikum. Es ist nach dem Landeskulturpreis 2005 die zweite große Auszeichnung seitens des Landes.

Hat Sie das Schreiben von Thomas Stelzer überrascht, oder haben Sie mit einer solchen Ehrung gerechnet?
Nein, wir haben absolut nicht damit gerechnet und es war wirklich eine freudige Überraschungspost, also direkt vom Himmel gefallen.

Reaktionen der Familie und von (Kultur)freunden?
Die Reaktionen aus dem Freundeskreis und auch von vielen, vielen Musikerinnen und Musikern haben uns besonders gefreut. Und es gab da die einhellige Meinung, dass die Auszeichnung absolut wohlverdient und hoffentlich auch finanziell dotiert ist. Das ist zwar leider nicht der Fall, aber das ist halt wie bei Olympia: eine Goldene, ist eine Goldene und hat viel Prestigewert. 

Sie sind ja Obmann von Kunst und Kultur Raab. Seit wann bekleiden Sie diese Funktion und wieso engagieren Sie sich im Kultursektor?
Ich bin seit 1979 dabei. Unser Kulturstart in Raab war am 9. Februar 1979 mit der Filmvorstellung "Z". Seit diesem Datum bin ich dabei – in den verschiedensten Funktionen und aktuell als Obmann – obwohl wir hier seit jeher ein sehr, sehr engagiertes Team haben, ohne diese Kulturenthusiasten würde es sowieso nicht funktionieren. Über diese mehr als 40 Jahre Kulturaktivitäten haben wir uns einen hohen Professionalisierungsgrad erarbeitet und sind weiterhin am Optimieren unserer tagtäglichen Kulturarbeit.

Was haben Sie in Ihrer Zeit als kkRaab-Obmann alles auf die Beine gestellt?
Sehr viel. Seit es uns gibt, hatten wir 87.500 Besucherinnen und Besucher bei 660 abgehaltenen Veranstaltungen mit 2.250 Musikerinnen und Musikern. Das sind zahlen, die uns trotz ständigen Budget-Kürzungen voller Zuversicht ins neue Programmjahr starten lassen. Warum? Weil es wichtig ist, für kulturelle Nahversorgung auf dem Lande zu sorgen.

Was ist Ihnen an der Kulturarbeit besonders wichtig?
Der Dialog zwischen den Musikkulturen, der Dialog mit den Musikerinnen und Musikern, der Dialog zwischen den Nationen – und über all dem sollten das Verbindende stehen, wenn's auch hin und wieder musikalisch kracht und aneckt.

Gibt’s Projekte, auf die Sie besonders stolz sind?
Also das Sun Ra Arkestra, das wir 1988 in der Rothuberhalle in Raab auf die Beine gestellt haben. Das war legendär! Oder anlässlich unserer 30er-Jahresfeier, der Auftritt von Lorenz Raab mit Bleu vormittags in der Kirche in Raab, also nach dem Hochamt. Das war Gänsehausfaktor pur.

Und Projekte, die Ihnen besonders am Herzen liegen?
Ein Kulturwirtshaus in Raab – mit feiner Kleinkunstbühne, Kulinarik und allem was noch dazugehört. Das ist zwar Zukunftsmusik, aber wir werden dranbleiben – vor allem mit unserer neuen Bürgermeisterin und dem neu gewählten Gemeinderat. 

Kulturarbeit ist in Zeiten von Corona noch schwieriger geworden. Was sind die größten Herausforderungen?
Die immer wieder neuen Vorgaben und Änderungen seitens der Behörden und das ständige Adaptieren unseres Covid-19-Präventionskonzepts. Hier ist Flexibilität und Gelassenheit gefragt – nicht nur von uns als Kulturveranstalter, sondern auch von allen Musikerinnen und Musikern. Und es ist natürlich eine finanzielle Herauforderung. Aber mit unserem treuen und fachkundigen Publikum werden wir's schon wieder schaffen.

Wie geht’s kulturell bei Ihnen im Jahr 2022 weiter? 
Wir starten voraussichtlich unser Programm am 5. März 2022 mit Bartholomey/Bittmann "Progressive Strings Vienna" - das ist virtuos und herrlich schräg, aber auch artistisch. Einfach Musikantentum der Extraklasse. Im April geht's weiter mit Lorenz Raab und seiner Band Bleu, die ihre neue CD vorstellen. Raab ist Solotrompeter an der Volksoper, Bandleader seiner famosen Fusionband XY-Band und Leader der schon genannten Formation Bleu. Im Mai ist ein Konzert mit Julia Lacherstorfer geplant. In ihrem Solo-Debüt "Spinnerin" begibt sich  Lacherstorfer auf eine musikalische Spurensuche nach einer weiblichen Perspektive im österreichischen Liedgut. Geplant ist außerdem wieder ein Open-Air im Sommer – so wie zuletzt 2021 mit David Murray und Chanda Rule. An einem musikalischen Kapazunder für 2022 sind wir dran. 

Besondere Wünsche für 2022?
Dass wir wieder aufeinander zugehen und wieder ein umkomplizierter Konzert- und Kulturbetrieb möglich ist – auch wieder mit Umarmungen, persönlichen Begrüßungen, Drückerchen und so weiter.

Steckbrief

Alter: 62
Wohnort: Raab
Beruf: Kulturaktivist
Hobbys: Skifahren, Radfahren, Schwimmen, Familie und Kultur
Leitspruch: keep swinging again and again

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