"Hausärztlicher Notdienst ist für alle ein Gewinn"
Drei Jahre gibt es den Hausärztlichen Notdienst im Bezirk nun schon. Er gewährleistet eine 24-Stunden-Betreuung sieben Tage die Woche.
BEZIRK (ska, bich). Schnell steigendes, hohes Fieber mitten in der Nacht, schlimme Bauchschmerzen, Krämpfe oder beunruhigender Brech-Durchfall am Wochenende. Krankheiten suchen einen oft zu den ungünstigsten Zeitpunkten heim. Um den Bewohnern des Bezirks Schärding eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung – auch außerhalb der Ordinationszeiten der Hausärzte – zu bieten, gibt es seit Juli 2014 den Hausärztlichen Notdienst (kurz HÄND). Unter der Notfallnummer 141 erfährt der Patient von der Rot-Kreuz-Leitstelle Innviertel, welcher Arzt gerade Dienst hat beziehungsweise schickt, wenn nötig, den hausärztlichen Notdienst. Dieser ist unter der Woche von 19 bis 7 Uhr und am Wochenende durchgehend unterwegs. "Samstag, Sonntag und an Feiertagen haben zudem zwei Ärzte von 9 bis 12 Uhr und von 17 bis 18 Uhr Ordinationsbereitschaft", erklärt Rot-Kreuz-Bezirksgeschäftsführer Florian Kurz. Und: "Werktags sind zumindest zwei Hausärzte – zusätzlich zu den Ordinationszeiten – von 14 bis 19 Uhr in Bereitschaft." So wird garantiert, dass auch an den Nachmittagen und vor dem HÄND-Dienst Ärzte erreichbar sind.
Nachbesetzungen durch HÄND
"Das System ist ein Gewinn an Lebensqualität, sowohl für die Ärzteschaft als auch für die Patienten", ist Bezirksärztesprecher Walter Schreiner überzeugt. Selbst frühere Skeptiker seien mittlerweile vom HÄND überzeugt und sehr froh, dass es den Dienst im Bezirk gibt. "Neben den 28 niedergelassenen Ärzten im Bezirk machen auch viele junge Kollegen regelmäßig Fahrdienste. So dreht sich das Bereitschaftsrad weniger schnell, man kommt als Arzt nicht mehr so häufig zum Einsatz wie früher", hebt Schreiner einen großen Pluspunkt des HÄND hervor. Mindestens zwei Nachbesetzungen seien, laut Schreiner, nur aufgrund des HÄNDs zustande gekommen. Außerdem leiste der Dienst einen wichtigen Beitrag, um junge Ärzte an den Beruf des praktischen Arztes heranzuführen, ist der seit Juli frisch pensionierte Schärdinger Allgemeinmediziner überzeugt.
Und auch die Patienten seien dankbar für die Bereitschaftsdienste. Das sagt auch Thomas Schlöglmann, Dienstführender des Roten Kreuzes Andorf und somit auch des HÄND. "Die Leute hegen einen verantwortungsvollen Umgang mit dem System", weiß er aus Erfahrung. "Wenn man etwa um 3 Uhr früh auf Visite fährt, merkt man, dass das nicht als Selbstverständlichkeit angesehen wird."
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