Tagesklinik für Psychische Gesundheit
"Unsere Patienten werden zu Botschaftern"

Das Team der Tagesklinik für Psychische Gesundheit am Klinikum Schärding hilft Menschen mit psychischen Problemen. | Foto: OÖ Gesundheitsholding/Klinikum Schärding
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  • Das Team der Tagesklinik für Psychische Gesundheit am Klinikum Schärding hilft Menschen mit psychischen Problemen.
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Am Klinikum Schärding gibt es seit fünf Jahren die Tagesklinik für Psychische Gesundheit, in der Menschen aus den Bezirken Schärding und Ried mit psychischen Problemen oder Krankheiten therapiert werden.

SCHÄRDING, RIED (juk). "90 Prozent der Patienten kommen mit Depressionen und Erschöpfungszuständen", berichtet Oberärztin Michaela Heckmann. Sie leitet die Tagesklinik für Psychische Gesundheit, die es seit 2013 am Klinikum Schärding gibt. Dort werden Menschen aus den Bezirken Schärding und Ried zur psychiatrischen Behandlung aufgenommen. Von 8 bis 16 Uhr steht ihnen ein multiprofessionelles Team aus Psychiatern, Klinischen Psychologen sowie Fachkräften aus Sozialarbeit, Pflege und Fachgebieten wie Ergo-, Physio- und Musiktherapie zur Verfügung. Medikamentöse Behandlung ist eine gute Möglichkeit der Unterstützung – aber nur, wenn es der Patient möchte.

Selbstfürsorge lernen

Neben Einzel- und Gruppengesprächen stehen therapeutische Angebote wie Selbstfürsorge, Genusstrainings sowie Bewegungs- und Entspannungseinheiten auf dem Programm. Kreativ und handwerklich wird gemeinsam an eigenen Projekten gearbeitet. Betroffene wieder in Kontakt mit sich selbst und ihren oft verdrängten Bedürfnissen zu bringen, ist dabei das Ziel. "Der Körper zeigt seine Grenze auf, zum Beispiel in Form von Unruhe und Schlafstörungen. Betroffene müssen wieder lernen, sie zu deuten und ihren Körper als Freund wahrzunehmen", so die Oberärztin. "Das Leben ist keine Generalprobe" steht auf einem Bild am Flur, das ein Patient gezeichnet hat.
Depressive Menschen sind laut Heckmann oft perfektionistisch veranlagt und tun sich schwer, Grenzen zu setzen – sei es bei der Arbeitsbelastung oder emotionale Grenzen. Ein Patient berichtet: "120 Überstunden im Monat waren völlig normal. Teilweise sind mir in Gesprächen Wörter nicht mehr eingefallen. Das ging solange, bis ich eines Tages in der Firma bewusstlos wurde." Für ihn ist es bereits der zweite Aufenthalt. Nach dem ersten Burnout folgte auf die schnelle Rückkehr in den Job ein Rückfall. Was er an der Tagesklinik schätzt? "Hier muss ich mich niemandem erklären, es geht allen gleich."

Entlassungsplanung und Nachbetreuung wichtig

Weitere häufige Themen sind Einsamkeit und soziale Isolation. Manchen Patienten mache das Wochenende Angst, weil sie nicht wissen, was sie bis Montag tun sollen, weiß das Schärdinger Team aus Erfahrung. Nach traumatischen Erfahrungen und Gewalt brauchen ebenfalls viele psychologische Unterstützung. Nicht aufgenommen werden in der Tagesklinik Menschen mit Suchterkrankungen oder konkreten suizidalen Gedanken. Über die Aufnahme in die Tagesklinik entscheidet ein Vorgespräch. Vier von fünf werden dann auch tatsächlich in Schärding behandelt.
Um nach der Entlassung im Alltag nicht sofort wieder in alte Muster zu verfallen, ist eine Entlassungsplanung wichtig. Diese beinhaltet weitere Begleitung beim Psychologen und Hilfe beim Wiedereinstieg in die Arbeit.

Ehemalige Patienten werden zur Empfehlung

"Unsere Patienten werden zu Botschaftern" – und damit zur besten Empfehlung für die Tagesklinik, ist Heckmann überzeugt. Am Anfang schämen sich viele noch, beim Walken mit der Gruppe auf Bekannte zu treffen. Doch das fällt irgendwann ab. "Wenn ehemalige Patienten im Bekanntenkreis von ihren Erfahrungen berichten, ist das oft der Anstoß für andere, sich ebenfalls in Behandlung zu begeben.

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