Erste Hilfe
Verwechslunggefahr – Vorsicht vor Pilzvergiftung

- Notarzt und Primar Dr. Thomas Meindl gibt Erste-Hilfe Tipps für den Fall einer Pilzvergiftung.
- Foto: OÖ Gesundheitsholding
- hochgeladen von Judith Kunde
Verwechseln von Pilzsorten kann zur echten Lebensgefahr werden.
SCHÄRDING. Im Herbst zieht es wieder Pilzesammler in die Wälder. Wenn dabei die falschen im Körbchen landen, kann es schnell gefährlich werden. Eine Pilzvergiftung entsteht, wenn Pilze gegessen werden, die Giftstoffe enthalten. „Das kann unter Umständen tödlich enden. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine Pilzvergiftung rasch zu erkennen, denn sie ist ein akuter Notfall“, erklärt Primar Thomas Meindl, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin, Notfallmediziner und Ärztlicher Leiter des Klinikums Schärding. Die meisten Pilzvergiftungen werden durch Verwechslungen verursacht. Einige Beispiele dafür sind etwa der Knollenblätterpilz, der schon so manches Mal für einen Champignon gehalten wurde. Oder etwa der Pantherpilz, der dem Perlpilz ähnelt.
Nur Pilze, bei denen man absolut sicher ist, ins Körbchen
Daher unbedingt nur Pilze mitnehmen, bei denen man sich absolut sicher ist, dass sie essbar sind. Je nach Art und Menge des aufgenommenen Giftes können die Symptome unterschiedlich rasch auftreten – die Spanne reicht von wenigen Minuten bis sogar Tagen nach dem Verzehr. Übelkeit und Erbrechen, Schweißausbrüche, Magen- und Bauchschmerzen, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen, Halluzinationen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden zählen zu den häufigsten Symp-tomen. Bei Verdacht melden Sie sich bei der Vergiftungsinformationszentrale (0043 1 406 43 43) und folgen Sie den Anweisungen am Telefon. Rufen Sie auch die Rettung.
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Pilzvergiftung:
- Melden Sie sich umgehend bei der Vergiftungsinformationszentrale (österreichweit rund um die unter Tel. +43 1 406 43 43 erreichbar) und folgen Sie den Anweisungen am Telefon.
- Rufen Sie sicherheitshalber bei Vergiftungsverdacht die Rettung – nicht abwarten , bis sich Symptome steigern
- nichts mehr essen oder trinken
- keine Milch trinken – das kann Giftaufnahme sogar noch begünstigen
- auf keinen Fall den Brechreiz fördern
- rasch reagieren, aber Ruhe bewahren und Patienten beruhigen
- alle Personen, die von den Pilzen gegessen haben, sollten sich ärztlich untersuchen lassen
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