Bei ihnen beißt die Maus sicher nie den Faden ab

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VICHTENSTEIN (kpr). Gleichmäßig gleiten die Fäden durch die Fingern der Frauen. Neben dem Rattern der Spinnräder sind ihre Stimmen zu hören. Denn ein bisschen ratschen zwischendurch ist immer drinn. Immerhin ist die Hand- und Fußkoordination am Spinnrad dank jahrelanger Erfahrung kein Problem mehr.

"Mitte der 80er Jahre hat Maria Grüneis die Spinnrunde gegründet", erzählt die jetzige Leiterin Theresia Friedl. Seither treffen sich Vichtensteinerinnen und Frauen aus rundherum – sogar aus dem Mühlviertel – jeden Montag im alten Dorfladen, um gemeinsam zu spinnen. Wieviel Wolle dabei schon herausgekommen ist, können die Spinnerinnen nicht sagen. "Ich stell mir gern vor, die Wolle auf einen Haufen zu werfen, um zu sehen, wieviel es ist", sagt Melitta Paminger lachend. Mit ihren 84 Jahren zählt sie gemeinsam mit Maria Schardinger zu den ältesten Spinnerinnen in Vichtenstein. Aus der gesponnenen Wolle machen die Frauen Socken, Jacken und früher sogar Steppdecken. "Schafwolle ist gesund", sind sich alle einig. Und: "In Schafwolle schwitzt man nicht." So können Wanderer Schweißfüßen adé sagen, wenn sie mit Schafwollsocken unterwegs sind.

Spinnroas am Pfingstsonntag

Die Spinnräder der Frauen sind teilweise mehrere Jahrzehnte alt. Jenes von Maria Schardinger hat ihr Mann selbst getischlert – aus Obstbaumholz. Nach alter Tradition werden über den Sommer die Spinnräder beiseite gestellt. "Am 17. März, zur heiligen Gertraud, beißt die Maus den Faden ab", erzählt Friedl. Denn dann stehe wieder die Arbeit am Feld auf dem Tagesplan. Aber die Vichtensteinerinnen denken noch nicht ans Aufhören: Für den Pflingstsonntag hat die Spinnrunde eine "Spinnroas" geplant. "Jeder ist dazu herzlich eingeladen."

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