Lebenstraum erfüllt
Caritas-Bewohner Mario Wolfsteiner wagte Tandem-Fallschirmsprung
Mario Wolfsteiner lebt seit zwölf Jahren am Moserhof der Caritas in Waldkirchen, einer invita-Wohneinrichtung für Menschen, die eine psychosoziale Begleitung brauchen. Nun ging einer seiner größten Wünsche in Erfüllung...
WALDKIRCHEN AM WESEN. „Vor meiner Erkrankung hatte ich schon den Wunsch, einmal Fallschirm zu springen“, erzählt Mario Wolfsteiner. Doch aufgrund seiner vielen Schlaganfälle war er so stark beeinträchtigt, dass er viel Unterstützung benötigte, um überhaupt den Alltag zu bewältigen. Doch weil dies sein sehnlichster Wunsch ist und er gesundheitlich stabil war, entschieden das Caritas-Team vom Moserhof in Waldkirchen am Wesen, dass sie dem großen Traum nicht mehr im Weg stehen wollten. Sie organisierten für ihn einen Gutschein für einen Tandemsprung, dem sie ihn zu Weihnachten überreichten.
„Ich habe bei der Übergabe geweint vor Freude." Mario Wolfsteiner, Caritas-Bewohner
Beim Union Fallschirmspringerclub Linz löste er den Gutschein ein. Sein Tandemsprunglehrer war niemand geringerer als der Burgenländer Hans Schneeberger. Er arbeitet europaweit als Kameramann, der im freien Fall filmt. Mario Wolfsteiner fieberte auf den Tag hin. Am Tag des Sprunges war er schon um sechs Uhr hellwach und unglaublich nervös, als er am Flugplatz eintraf. Doch Hans Schneeberger strahlte eine solche Ruhe aus, dass er sofort Wolfsteiners vollstes Vertrauen genoss. „Den Flug war für mich der reinste Horror: Es hat gerumpelt und gepumpelt“, erinnert sich der Waldkirchner.
"Habe auf das Atmen vergessen"
Bei 4.000 Metern wurde die Tür geöffnet. „Ich stellte die Füße bei der Tür unters Flugzeug und sah nach links und nicht nach unten. Ich habe auf das Atmen vergessen. Ich habe automatisch die Augen geschlossen. Als ich sie wieder aufmachte, war der Flieger über mir“, beschreibt er den aufregenden Moment, als sein Traum wahr wurde.
„Der freie Fall war ein Wahnsinn. Es dauerte 58 Sekunden, dann wurde der Schirm von Hansi aufgemacht. Dann folgten die sechs schönsten Minuten in meinem Leben.“
Die überschäumende Freude bewegte Tandemlehrer Schneeberger so sehr, dass er ihn kurzerhand einlud, noch einmal mit ihm zu springen.
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