Dr. Michael Meinhart
Arzt ruft mehr Schärdingerinnen auf, zur Brustkrebs-Vorsorge zu gehen

Eine Mammografie ermöglicht das Entdecken eines Brusttumors lange bevor er ertastet werden kann, betont der Radiologe Dr. Michael Meinhart. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Jedes Jahr erkranken in Österreich circa 5.000 Frauen neu an Brustkrebs. | Foto: Praxis Meinhart
  • Eine Mammografie ermöglicht das Entdecken eines Brusttumors lange bevor er ertastet werden kann, betont der Radiologe Dr. Michael Meinhart. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Jedes Jahr erkranken in Österreich circa 5.000 Frauen neu an Brustkrebs.
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Der Oktober ist Brustkrebs-Awareness-Monat – das frühzeitige Erkennen der Krankheit kann Leben retten, wie der Schärdinger Radiologe Dr. Michael Meinhart im Interview betont. Von 1.000 Frauen, die zur Mammografie gehen, erhalten etwa sechs die Diagnose Brustkrebs.

SCHÄRDING. Der Schärdinger Radiologe Dr. Michael Meinhart möchte im Interview mehr Frauen ermutigen, das Vorsorgenangebot zu nutzen. Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Frauen. Jedes Jahr gibt es in Österreich circa 5.000 Neuerkrankungen.

Ab welchem Alter sollten Frauen zur Mammografie gehen?
Die Mammografie ist ein Bruströntgen und gilt derzeit als die am besten geeignete Methode, Brustkrebs früh zu entdecken. Daher bietet die Sozialversicherung Frauen ein kostenfreies Brustkrebs-Früherkennungsprogramm. Alle zwei Jahre erhalten beschwerdefreie Frauen zwischen 45 und 74 Jahren automatisch eine schriftliche Einladung zur kostenlosen Mammografie. Frauen zwischen 40 und 44 Jahren, sowie Frauen, die älter als 74 Jahre sind, können sich ebenfalls kostenlos unter der Telefonnummer 0800 500 181 zum Vorsorgeprogramm anmelden, was sehr zu empfehlen ist! Bei Auffälligkeiten und Beschwerden der Brust erfolgt unabhängig vom Alter eine Überweisung.

Wie häufig wird bei dabei eine Krebserkrankung erkannt?

Von 1.000 untersuchten Frauen erhalten 970 einen unauffälligen Befund. 30 Frauen werden zu einer weiterführenden Untersuchung wie z.B. einer Kernspintomografie der Brust oder Biopsie, also Entnahme einer Gewebeprobe, überwiesen. Letztendlich erhalten von 1.000 untersuchten Frauen sechs die Diagnose Brustkrebs.

Sind die Schärdinger Patientinnen „Vorsorgemuffel“?

Diese Frage muss leider mit einem klaren Ja beantwortet werden, das betrifft jedoch nicht nur den Bezirk Schärding. Die Teilnahmerate am Früherkennungsprogramm beträgt österreichweit leider unter 50 Prozent. Die Coronapandemie hat zu rückläufigen Untersuchungszahlen bzw. einer Verlängerung der Untersuchungsabstände geführt.

Bei welchen Symptomen sollte man die Brust checken lassen?

Brustkrebs verursacht im Frühstadium keine Schmerzen oder sonstige Beschwerden, darum möchte ich die Wichtigkeit der Vorsorgeuntersuchung noch einmal betonen. Tastbare Knoten, neu auftretende Einziehungen der Haut oder der Brustwarzen sowie Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze sollten umgehend eine weitere Abklärung mittels Mammografie und Ultraschall nach sich ziehen.

Welche Vorteile hat die regelmäßige Mammografie?
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: für jede einzelne Patientin ist das möglichst frühe Erkennen einer Brustkrebserkrankung – und zwar lange bevor der Tumor durch die Patientin oder die Ärztin/ den Arzt getastet werden kann – ein Vorteil. Die Heilungschancen verbessern sich dadurch enorm. Im Hinblick auf die Gesamtbevölkerung soll das Früherkennungsprogramm die Brustkrebssterblichkeit landesweit senken und die hohe Qualität der Mammografie-Untersuchungen gewährleisten. Neben höchsten technischen Standards, die regelmäßig von übergeordneten Stellen kontrolliert werden, sind für den befundenen Radiologen hohe Fallzahlen und regelmäßige spezifische Fortbildung verpflichtend. Ich kann Ihnen versichern, dass meine Praxis in Schärding diese hohen Qualitätsstandards erfüllt.

Gibt es auch irgendwelche Nachteile? Manche Patientinnen haben Angst vor Strahlung oder finden es unangenehm, dass die Brust bei der Untersuchung gequetscht wird.
Um möglichst überlagerungsfreie Bilder zu generieren und klare Befunde zu gewährleisten, wird die Brust im Rahmen einer Mammografie kurz komprimiert. Dies kann etwas unangenehm sein, in den seltensten Fällen ist dieser Vorgang schmerzhaft. Mammografien werden bei uns durch bestens ausgebildete, weibliche Fachkräfte mit viel Erfahrung und Einfühlsamkeit durchgeführt. Kolportierte Schauergeschichten über den landläufig oft als „Einzwicken“ bezeichneten Kompressionsvorgang bei der Mammografie sind definitiv übertrieben und stammen aus längst vergangenen Zeiten, sorgen jedoch leider immer noch dafür, dass viele Frauen am Vorsorgeprogramm nicht teilnehmen.

Wichtig ist mir Folgendes mitzuteilen: Das Komprimieren der Brust ist nicht schädlich, verbessert die Befundqualität und verringert gleichzeitig die Strahlenbelastung, welche in Kombination mit modernen Gerätschaften auf ein Minimum reduziert wird. In den allermeisten Fällen wird die Mammografie durch eine strahlungsfreie Ultraschalluntersuchung ergänzt. Insgesamt kann man mit gutem Gewissen sagen: Die Vorteile überwiegen die Nachteile bei Weitem.

Ist Brustkrebs auch bei Männern ein Thema?
Brustdrüsengewebe ist auch beim Mann vorhanden. Und tatsächlich ist statistisch circa jeder 100. Brustkrebspatient ein Mann. Darum gilt auch für Männer: Jede Veränderung wie Knoten, Hautveränderungen, Brustwarzeneinziehungen, Schmerzen und so weiter unbedingt abklären lassen.

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