B 129 gesperrt: 3.000 Liter chemische Flüssigkeit nach Lkw-Unfall freigesetzt
Ein Gefahrenguteinsatz in Furth, Gemeinde Taufkirchen an der Pram, forderte am 27. August 2018 rund acht Feuerwehren. Umliegende Häuser wurden evakuiert. Die B129 war bis zum späten Nachmittag gesperrt. Das contaminierte Erdreich konnte händisch abgetragen werden.
TAUFKIRCHEN. Es handelte sich um 2.000 Liter Wasserstoffperoxid und 1.000 Liter Eisenchlorid, die am 27. August 2018 nach einem Lkw-Unfall auf der B129 in Furth Taufkirchen freigesetzt wurden. Warum der Lkw von der Straße abgekommen ist, ist nach wie vor unklar.
Die Feuerwehreinsatzkräfte durften nur unter Atemschutz und mit einem speziellen Schutzanzug den Unfallort betreten. Da ein Abdichten der stark verformten Container nicht möglich war, musste eine rasche Bergung vorgenommen werden. Dazu rüstete sich auch die Mannschaft des Schweren Rüstfahrzeugs mit Atemschutz aus und mit dem Kran dieses Fahrzeugs gelang es die 3 Container zu bergen.
Parallel dazu wurde der Abfluss aus dem Graben mit einem Kanaldichtkissen versperrt, um bei einem eventuellen raschen Austritt keine weitere Gewässerverunreinigung zu verursachen.
Mehrere hundert Liter waren in die Erde gesickert
Die geborgenen Behälter wurden auf einer Spezialplane abgestellt und waren nur auf der Oberseite undicht, weshalb weiteres Gefahrgut nicht mehr austrat. Nach einer kurzen Beratschlagung mit den Experten vor Ort wurden Ersatzgebinde an die Einsatzstelle beordert, in welche die Flüssigkeiten umgepumpt wurden. Mehrere hundert Liter waren jedoch ausgetreten. Das offensichtlich kontaminierte Erdreich wurde händisch abgegraben und in Fässer gefüllt.
Die gesperrte Straße konnte um 16:45 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Bericht vom 27. August 2018:
TAUFKIRCHEN (juk). Im Ortsgebiet Furth in der Gemeinde Taufkirchen an der Pram hat sich am 27. August 2018 um 11:53 Uhr ein Lastwagen-Unfall mit Gefahrgutaustritt ereignet. Drei Container mit je 1.000 Liter Wasserstoffperoxyd waren vom LKW gefallen und teilweise Leck geschlagen. Zunächst wurde der verletzte Lenker geborgen und vom Roten Kreuz ins Krankenhaus gebracht. Die angrenzenden Gebäude, unter anderem eine Autowerkstätte, wurden evakuiert und ein Absperrradius von 50 Metern um die Unfallstelle errichtet.
22 Atemschutzträger eingesetzt
Unter Einsatz von speziellen Schutzanzügen konnten in weiterer Folge die drei mit ätzender Flüssigkeit geladenen Container geborgen werden. Derzeit erfolgt die Bergung des LKW-Gespanns durch eine Privatfirma. Das Umpumpen das Gefahrguts von Spezialisten vom Gefahrgutstützpunkt der Feuerwehr St. Marienkirchen steht noch aus (Stand: 16 Uhr). Insgesamt waren 22 Atemschutzträger – teilweise unter spezieller Schutzstufe – eingesetzt. Die gesamte Einsatzbilanz beinhaltet 8 Feuerwehren, 17 Fahrzeuge und 96 Einsatzkräfte. Neben der Polizei war auch die Rufbereitschaft der BH und ein Chemiker des Landes Oberösterreich vor Ort. Die Unfallursache ist derzeit noch unklar. Die B 129 bleibt für die weiteren Bergungsarbeiten gesperrt.
Insgesamt sind acht Feuerwehren (Brauchsdorf, Höbmannsbach, Laufenbach, Pramau, St. Florian am Inn, St. Marienkirchen bei Schärding, Schärding und Taufkirchen an der Pram) mit 17 Fahrzeugen und 96 Einsatzkräften eingesetzt. 22 Atemschutzträger – teilweise unter spezieller Schutzstufe – kümmern sich um die Bergung der Gefahrenstoffe.
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