Die Barockstadt ist drei Tage Nabel Europas

SCHÄRDING (abr). 240 Delegierte aus 40 Ländern, diese bunte Mischung an Menschen versammelte Thomas Müller, ehemaliger Sauwald-Leader-Managerauf geheiss des Region Sauwald-Pramtal drei Tage in Schärding. Wahrlich eine Meisterleistung an Organisations- und Kooperationstalent.

HAK-Schüler waren ebenso vorbildlich eingebunden wie die Menschen der Region, aus Stadt, Tourismus, und Wirtschaft, sozialen sowie kulturellen Bereichen. Die ganze Region schien auf den Beinen zu sein. Schärding hat eben viel zu bieten. Das verlangt nach Fortsetzung: "Es gibt bereits eine Anfrage für einen Folgeevent des Verbandes Europäischer Kleinstädte ECOVAST", verrät Müller exklusiv.

Worum ging’s beim ERP? Es galt beim sogenannten European Rural Parliament ein "Manifest zur ländlichen Entwicklung" zu überarbeiten, wie lokalen Akteuren in allen europäischen Ländern zugleich, die Arbeit in der Regionalentwicklung erleichtert werden könne. Ein Konsens sollte gefunden werden. Denn das European Rural Parliament hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Zusammenarbeit zwischen nationalen und europäischen Partnern, Regierungen und Institutionen zu ermöglichen. Das fertige Manifest wird an die Europäische Union ebenso weitergereicht wie an alle Regierungen, Länder, Behörden und Organisationen.
Und dies wird nicht wie gewöhnlich von Behörden oder Regierungen gesteuert, sondern direkt von den Stimmen aus dem Volk des gesamten Kontinent. Bereits im Vorfeld wurden in nationalen Kampagnen viele tausende Menschen zur Entwicklung in ihren Regionen befragt und im Manifest gesammelt.

Die drängendsten Anliegen

Bei der Konferenz einigte man sich auf 30 Schlüsselfragen zur ländlichen Entwicklung. Eine wesentliche Forderung ist eine einheitliche Verwaltung zwischen Behörden und Bevölkerung in allen Ländern. Das Parlament fordert demnach die europäische Union auf, den Fokus verstärkt auf die Entwicklung des ländlichen Raumes zu legen.

Der Engländer Michael Dower, Chef-Koordinator war begeistert von der Konferenz und von Schärding: „Ich bin von den Teilnehmern begeistert, vom aktiven Austausch zwischen ihnen, und durch die sehr ernsthaften Anstrengungen, um einen Konsens in Bezug auf die Herausforderungen, vor denen ländliche Gebiete im erweiterten Europa stehen, und wie sie diese in dem Manifest zum Ausdruck gebracht haben. Und fühle mich ermutigt, so viele aktive Frauen bei der Versammlung zu sehen. Sie werden im Manifest darauf achten, dass Frauen und Männer mit gleichen Rechten in allen Aspekten der Umweltpolitik und Maßnahmen für den ländlichen Raum einbezogen haben.“

ImpulsFRAUEN aktiver Part

Eingeleitet wurde das ERP mit sieben verschiedenen Exkursionen. Eine davon führte der Verein ImpulsFRAUEN durch. 29 TeilnehmerInnen erhielten Einblick in die Situation von Frauen in ländlichen Gegenden und deren Möglichkeiten bei einer Tour durch den Bezirk. „Natürlich wurden dabei neue wesentliche Netzwerk-Kontakte geschlossen. Es war interessant zu erkennen, dass die Situation für Frauen in anderen Ländern ähnlich ist“, so Obfrau Alexandra Brummer. Immerhin sei es für die ImpulsFRAUEN von Interesse, die Lebens- und Arbeitsbedingungen, aber auch die Ideen und Projekte aus anderen Ländern kennen zu lernen.
Es gab außerdem diverse Workshops im ganzen Stadtzentrum verteilt, Plenen zur Erarbeitung des „European Rural Manifesto Schärding 2015“und
einen Galaabend mit heimischer und europäischer Kultur auf der Donau. Also einzigartig bisher in dieser Dimension für Schärding.