Facebookfans wollen Brauerei Kapsreiter retten

Die Brauerei Kapsreiter wird mit 31. 12. geschlossen. Eine umtriebige Facebookgruppe will das noch verhindern. | Foto: Ebner
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SCHÄRDING (ebd). Wie bereits berichtet wird die Brauerei Kapsreiter mit 31. Dezember für immer ihre Pforten schließen. Doch echte Kapsreiter Bier-Fans rufen via Facebook zur Rettung auf – mit erstem Erfolg. Denn obwohl die Facebook-Gruppe "Rettet die Brauerei Kapsreiter" erst am 28. Oktober gegründet wurde, erfreut sie sich bereits großen Zuspruchs. Mit Stichtag Dienstag, 13. November, haben sich bereits 799 Kapsreiter Fans der Gruppe angeschlossen – Tendenz steigend. Gegründet hat die Gruppe mit Severin Gillesberger ein Steyrer. "Der Grund dafür ist die Hoffnung auf das Weiterbestehen der Brauerei Kapsreiter. Denn es gibt viele Leute, nicht nur aus Schärding, sondern auch aus Wien und Linz, die es schade fänden, wenn das gute Bier verloren geht", sagt Gillesberger. Doch wie kommt ausgerechnet ein Steyrer dazu, eine Schärdinger Brauerei retten zu wollen? Ich leistete meinen Präsenzdienst bei der Gardemusik in Wien ab, wo ich im Musikheim das Kapsreiter Landbier kennenlernte. Seitdem bin ich leidenschaftlicher Kapsreitergenießer. Und wie es das Schicksal so wollte, lernte ich 2010 meine Lebensgefährtin kennen, deren Vater in der Brauerei arbeitet. Deshalb trifft mich die Schließung nicht nur als Biergenießer, sondern auch aus familiären Gründen."

Schicksal war "gnädig"
Natürlich ist sich Gillesberger bewusst, dass die Kapsreiter-Rettung via Facebook nur schwer zu erreichen sein wird. "Natürlich ist es realistischerweise ein schwieriges Unterfangen, aber aufgeben tut man nur einen Brief", gibt er sich kämpferisch. "Außerdem machen sich die Leute bereits Gedanken darüber, wie eine Rettung doch noch gelingen könnte." Diskutiert werden etwa Beteiligungsmodelle oder die Gründung eines Sparvereines mit Fixeinlagen. Ob das allerdings für eine Rettung reichen würde, bleibt äußerst fraglich. Dazu Gillesberger: "Ich finde es genial, dass sich so viele Leute in der Facebook-Gruppe einfinden. Das ist ein Zeichen dafür, dass es den Leuten nicht egal ist, dass ein Traditionsbetrieb geschlossen wird."

Besitzer nährt Hoffnung
Er sei von der Initiative gerührt, sagt Gustav Harmer von der Harmer Getränke GmbH zur BezirksRundschau und lässt mit folgender Aussage aufhorchen: "Es gibt vielleicht noch eine kleine Chance auf Rettung, eine mögliche Lösung." Wie genau die aussehen soll, verrät Harmer nicht. Nur soviel: Die Entscheidung soll in den nächsten Tagen fallen. "Denn Bier braucht Heimat und keiner kauft jemandem ein Kapsreiter Bier ab, dass nicht in Schärding gebraut worden ist."

Zur Sache:

Die Brauerei Kapsreiter wurde 1590 gegründet und zählt zu den renommiertesten und ältesten Privatbrauereien Österreichs. Das Biersortiment umfasst neben den sieben Sorten – vom Landbier übers Pils bis hin zum Biobier "Stadtbräu" – auch sämtliche Genussprodukte wie Schokolade, Senf oder Biershampoo. 2011 wurden 13.000 Hektoliter Kapsreiter Bier erzeugt. Mit der Schließung der Brauerei am 31. Dezember verlieren 17 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Ein Sozialplan ist in Ausarbeitung. Ab 2013 soll die Marke Kapsreiter in der Brauerei Grieskirchen weitergeführt werden, von wo aus auch die Vermarktung stattfinden wird. Derzeit sind in Grieskirchen 60 Mitarbeiter beschäftigt. Wer die Facebook-Gruppe "Rettet die Brauerei Kapsreiter" unterstützen möchte, findet nähere Infos dazu unter: www.facebook.com (Rettet die Brauerei Kapsreiter).

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