Fastenbräuche am Bauernmarkt
SCHÄRDING. Die Schärdinger Goldhaubenfrauen bereichern den Schärdinger Bauernmarkt am Samstag, den 21. März von 7.30 bis 12 Uhr nicht nur mit ihrer schmucken Anwesenheit, sondern auch mit interessanten Fastenbräuchen. So krendenzen sie den Marktbesuchern eine köstliche Fastensuppe und verkaufen auch frische Fasten-Brezeln. In der Fastenzeit nehmen die Menschen ja bekanntlich meist karge Speisen zu sich. Das schlägt sich auch im Brauchtumsgebäck nieder. Der Name „Fasten-Brezel“ leitet sich vom lateinischen „bracchium“ ab, was übersetzt „Arm“ bedeutet. Da früher beim Beten die Arme vor der Brust gekreuzt, und die Hände auf die Schultern gelegt wurden, symbolisiert die Brezel verschränkte, betende Arme. Zudem werden am Bauernmarkt auch selbstgestickte oder mit Stoffdruck auf Leinen gedrückte „Weihkorbdeckerl“ zum Verkauf angeboten. Die Tradition der österlichen Speisensegnung, im Volksmund „Speisenweihe“, wird in machen Gegenden nach wie vor hoch gehalten. Es sind schöne alte Bräuche, deren Erhaltung in Schärding u.a. den Goldhaubenfrauen zu verdanken sind. Die Speisen werden in einem Körbchen (Weihkorb) zum Gottesdienst – am Karsamstag nach der Auferstehung oder am Ostersonntag – mitgebracht und geweiht. Demzufolge erhalten die Speisen für das Ostermahl einen besonderen Segen. Dabei ist es auch Brauch, den Osterkorb mit einem Tuch zu bedecken. Und genau diese „Weihkorbdeckerl“ können auch am Bauermarkt – von den Goldhaubenfrauen – gekauft werden. Die Erlöse daraus kommen karitativen Zwecken im Bezirk Schärding zu Gute.
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