"Hier haben wir alles, was wir brauchen"

Hedwig Österbauer, Martha Bruckner und Hedwig Wölflingseder wohnen im Vitalen Wohnen in St. Marienkirchen.  | Foto: Kunde / BRS
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Hedwig Wölflingseder, Martha Bruckner und Hedwig Österbauer wohnen im Alter im Vitalen Wohnen in St. Marienkirchen. 

ST. MARIENKIRCHEN. Um halb Drei sitzen Hedwig Wölflingseder, Martha Bruckner und Hedwig Österbauer gemeinsam mit den anderen Bewohnerinnen beim Kaffeetrinken um den großen Tisch im Gemeinschaftsraum. Der Lebensweg führte die drei älteren Damen im Vitalen Wohnen zusammen. Hier haben alle drei ein kleines Zimmer, in dem sie nun wohnen. Frühstück, Mittagessen und Abendessen bekommen die Senioren gekocht.

Keine Pflege, aber kümmern

Auch gemeinsame Aktivitäten, wie Spiele oder zusammen spazieren gehen, gibt es. Im Gegensatz zum Heim werden die älteren Personen jedoch nur betreut. Pflegeleistungen werden keine erbracht und nachts sind die Bewohner allein, können jedoch im Notfall per Knopfdruck Hilfe anfordern.

"Das Vitale Wohnen ist ein wichtiger Lückenschluss fürs Wohnen im Alter. Zu gut fürs Pflegeheim, aber zu schlecht, um noch allein daheim zu wohnen – für solche Fälle ist das Vitale Wohnen gedacht", erläutert Sabine Schwarzgruber, Leiterin des Pflegeheims Zell und des Vitalen Wohnens – ein Konzept made in Schärding.

Hedwig Wölflingseder ist 84 Jahre alt und lebt seit gut eineinhalb Jahren im Vitalen Wohnen. Im Steinbruch in Gopperding und als Postbotin hat sie als junge Frau gearbeitet. Nach dem Tod ihres Mannes wurden ihr Haus und Garten zu viel und sie entschied sich für den Umzug ins Vitale Wohnen im eigenen Ort. "Was noch geht, möchte ich mir eh selbst tun. Aber in meinem Alter weiß man nie, was morgen ist", so Wölflingseder. Viele Fotos von ihrem Mann, mit dem sie 65 Jahre verheiratet war, sowie Kreuze und Madonnen schmücken das Zimmer. "Ich bin hier zufrieden. Wenn man etwas braucht, muss man es nur sagen. Alle sind sehr besorgt um uns", lobt die Seniorin die Mitarbeiterinnen.

Am Ende des Ganges ist das Zimmer von Hedwig Österbauer. Die Schärdingerin zog vor vier Jahren ins Vitale Wohnen. Nach anfänglichem Zögern stand für sie nach dem ersten Besichtigen fest: "Da geh ich her." Die Eigentumswohnung überschrieb sie den Kindern. "Der Tisch ist unser Treffpunkt. Grundsätzlich kann jeder machen, was er mag", so die 80-Jährige. Oft hilft sie den Mitarbeiterinnen im Vitalen Wohnen beim Abwasch – Hausarbeit war immer ihre Erfüllung.

Sturz über Kellertreppe war der Auslöser für Umzug

Bei Martha Bruckner war ein schwerer Sturz über die Kellertreppe der Auslöser für den Umzug ins Vitale Wohnen. Davor lebte sie mit Sohn und Schwiegertochter im ersten Stock eines Wohnhauses, doch nun hat sie Angst vor Treppen. Die 90-Jährige ist Frühaufsteherin und beginnt ihren Tag mit Gymnastik und einem stillen Gebet, bevor es zum gemeinsamen Frühstück geht. Rätsel lösen oder gemeinsame Spaziergänge mit ihren Kolleginnen sind ihr Zeitvertreib im Vitalen Wohnen. Für die 90-Jährige stand von Anfang an fest: "Das ist mein letztes Zuhause – hier will ich sterben."

Zur Sache: 

Im März 2023 wird ein neues Vitales Wohnen mit 17 Wohneinheiten in Taufkirchen an der Pram eröffnet. Am 20. Jänner von 15 bis 17 Uhr kann man diese bei einem Tag der offenen Tür besichtigen. Wer die Wohnform unverbindlich kennenlernen möchte, kann auch in der Wohngruppe St. Marienkirchen einen Tag "schnuppern". Anmeldung: Tel 07711- 27070

Hedwig Österbauer, Martha Bruckner und Hedwig Wölflingseder wohnen im Vitalen Wohnen in St. Marienkirchen.  | Foto: Kunde / BRS
Sabine Schwarzgruber, Leiterin des Pflegeheims Zell an der Pram und des Vitalen Wohnens, und Daniela Moser, die das neue Vitale Wohnen in Taufkirchen an der Pram aufbauen wird.  | Foto: Kunde / BRS
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