"Ich bin über die Mautpläne entsetzt"

Ab 2016 sollen Schärdinger bei der Grenzüberquerung nach Deutschland fürs Autofahren zahlen.
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  • Ab 2016 sollen Schärdinger bei der Grenzüberquerung nach Deutschland fürs Autofahren zahlen.
  • hochgeladen von David Ebner

BEZIRK, PASSAU (ebd, kpr). 2016 soll in Deutschland die neue Pkw-Maut eingeführt werden – für sämtliche Straßen. Davon betroffen wären laut Wirtschaftskammer rund 1200 Pendler aus dem Bezirk. Eine davon ist Simone Stalzer aus Freinberg, die in den Landkreis Passau zur Arbeit auspendelt.

"Als Grenzgänger bin ich über die derzeitigen Mautpläne Deutschlands entsetzt. Einerseits soll die EU zusammenwachsen, andererseits werden Besucher Deutschlands in Zukunft gehörig zur Kasse gebeten", erbost sich die Freinbergerin. "Als Halbzeitkraft bliebe, abzüglich Benzin und der dann nötigen Jahresvignette, nicht mehr viel übrig. Da auch mein Mann Grenzgänger ist, wir also zwei Autos benötigen, summieren sich die Ausgaben hierbei erheblich. Die Maut hätte für das Familieneinkommen deshalb schwerwiegende Folgen." Nachsatz: "Gegen Mautpläne auf der Autobahn, wie es ja auch bei uns in Österreich funktioniert, hätte ich überhaupt nichts."

Dass Handel und Gastronomie im Grenzgebiet durch die Maut Schaden nehmen werden, ist sich auch Schärdings WKO-Leiter Alois Ellmer sicher. Denn: Spontane Fahrten nach Passau werde es dann nicht mehr viele geben. "Die Leute müssen sich rechtzeitig eine Vignette besorgen", sagt der Wirtschaftsexperte. Er kann wenig Verständnis für die geplante Maut aufbringen und nennt sie ein "modernes Raubrittertum". "Im vereinten Europa baut Deutschland Barrieren auf. Hinzu kommt die Diskriminierung, da die Deutschen von der Mautregelung ausgenommen werden."

Nun müsse erst geprüft werden, ob diese EU-konform ist. "Es wird sich herausstellen, ob wir künftig Angst vor einem Mautsheriff haben müssen." Etwas Gutes kann Ellmer der derzeitigen Diskussion abgewinnen: "Sie löste eine seltene Einheit bei allen Parteien aus."

Stadtgalerie Passau wartet ab
Die Maut würde aber auch den Handel in Passau treffen – wie etwa den Einkaufstempel "Stadtgalerie", der jährlich von tausenden Kunden aus dem Bezirk frequentiert wird. Dazu Center-Manager Olaf M. Kindt: "Da es bislang noch keinen konkreten Realisierungsleitfaden gibt, tun wir uns mit einer Einschätzung zum jetzigen Zeitpunkt schwer. Sollte es zu einer Umsetzung der Maut kommen, werden wir im Vorwege das Thema in den Einzelheiten analysieren und auch Szenarien entwickeln, wie wir marketingtechnisch damit umgehen." Hierzu könnte sich der Stadtglalerie-Manager durchaus Ermäßigungen oder Kupon-Aktionen für die Schärdinger Kunden vorstellen.

Ab 2016 sollen Schärdinger bei der Grenzüberquerung nach Deutschland fürs Autofahren zahlen.
Simone Stalzer aus Freinberg pendelt in den Landkreis Passau zur Arbeit aus. | Foto: privat
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