Schärding damals

In Schärding gab's früher Pferde- und Schlittenrennen

Pferde- und Schlittenrennen fanden in Schärding zuerst im Grüntal statt. Ab 1887 stand dafür dann die Rennbahn auf der Kapsreiter-Pramwiese zur Verfügung.  

SCHÄRDING. Fritz Reder berichtet in der Schärdinger Chronik von 1991, dass der Reitsport, wie auch das Jagen und Fechten in der vorindustriellen Zeit dem Adel vorbehalten war. Mit dem Aufstieg des Bürgertums seit dem Biedermeier war dies auch reicheren Bürgern möglich. Rund um die Jahrhundertwende um 1900 kam es dann zur Gründung zahlreicher exklusiver Sportvereine in Schärding – unter anderem auch einem Reitverein. "Ihre Mitglieder stammten aus dem Kreis der Geschäftsleute, Beamten, Industriellen und Intellektuellen, die ihre Freizeitinteressen an denen der Wiener Gesellschaft orientierten und den kleinstädtischen Möglichkeiten anpassten", schreibt Reder. 

Große Zuschauermengen bei Rennen

Regelmäßig wurden sowohl Pferde- als auch Schlittenrennen veranstaltet, die zahlreiche Besucher anlockten – zuerst im Schärdinger Grüntal und später auf der Kapsreiter-Wiese. So schreibt etwa die Linzer TagesPost am 21. September 1887: "Vom herrlichen Wetter begünstigt fand gestern in Schärding das vom hiesigen Reitvereine auf der Kapsreiter-Wiese veranstaltete Pferde-Trabrennen statt, zu dem acht Preise ausgesetzt waren (...) Das Rennen, welchem eine zahlreiche Zuschauermenge beiwohnte, verlief ohne jeden Unfall." Und in der Neuen Warte am Inn von 24. Juni 1899 steht: "Eine solche Menschenmenge, wie am Sonntag, den 18. Juni, ist wohl noch nie nach Schärding zugeströmt! Für erwähntes Datum hatte nämlich der hiesige Trabrennverein ein Rennen ausgeschrieben und da die Witterung nichts zu wünschen übrig ließ, war bei der bekannten Vorliebe der Innviertler für dergleichen Veranstaltungen, der Zufluß der Bevölkerung von rund um Schärding, aus Bayern und Österreich, aus nah und fern geradezu enorm, und Tausende und Tausende aus allen Berufsarten, jedem Alter und Geschlecht umlagerten die neu erbaute Rennbahn auf der Kapsreiterwiese an der Pram."

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