Jazz-Musik als Leben und Leidenschaft

- Foto: Roland Keil
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Ein Schärdinger ist es, der im Brucknerhaus in Linz klangvoll aufspielt: Karlheinz Schmid.
SCHÄRDING, LINZ. Seine ersten musikalischen Schritte machte Karlheinz Schmid in Schärding. Hier ging er ins Gymnasium, machte die Matura und lernte die Musik kennen und lieben: "Mein Vater war viele Jahre lang Musiklehrer im Gymnasium und in der Schärdinger Musikschule, und mein Opa war Organist und Chor-Leiter in St. Florian", erzählt Karlheinz Schmid. "Mit Musik bin ich aufgewachsen." Schon mit acht Jahren begann er Violine und Klavier zu spielen. Und als er 16 wurde, lernte er Klarinette an der Musikschule Schärding. "Ich wollte schon immer Saxophon lernen, aber damals war es so, dass man dafür zuerst mit der Klarinette umgehen können musste", verrät er. Nach der Matura zog es den Musiker in die Hauptstadt: In Linz studierte er Jus an der Kepler-Universität, schloss das Studium aber nicht ab, denn die Jazz-Musik ließ ihn so schnell nicht los. Deshalb lernte er in der Linzer Musikschule schließlich Saxophon und besuchte im Brucknerhaus ein Jazz-Seminar. Davon inspiriert, baten er und die anderen Kursteilnehmer den Direktor des Bruckner-Konservatoriums um die Einführung eines Jazz-Studiums. Trotz der Antwort "da könnten wir auch Maultrommel unterrichten", ließen sich die jungen Musiker nicht aufhalten: Sie wandten sich an die Presse und sammelten Unterschriften bei Jazzkonzerten. Bis es 1991 schließlich so weit war: Karlheinz Schmid begann sein Jazz-Studium "Abteilung Saxophon".
Der Saxophonist und Musiklehrer hat trotz seiner Erfolge in Linz und ganz Europa seine Wurzeln in Schärding nicht vergessen. Mit der Stadtkapelle steht er deshalb ständig in Kontakt, musikalisch und freundschaftlich, denn mit Kapellmeister Peter Joos verbindet ihn neben der Leidenschaft zu Musik auch eine gemeinsame Schulzeit. Im Auftrag der Stadtkapelle hat Karlheinz Schmid schon einige Kompositionen auf die Schärdinger Bühne gebracht. Beim Bezirksmusikfest im letzten Jahr spielte die Kapelle eine von Schmid eigens für sie komponierte Festfanfare. Mit seinen Jazzgruppen "Bruckner´s unlimited" und "Stelzhammer" tourt er durch ganz Europa. "Wir konnten schon in Russland, Sibirien und auf den Philipinen spielen", freut sich der Musiker.
Höhepunkt für Karlheinz Schmid in diesem Jahr war die Einladung, das alljährliche Brucknerfest zu eröffnen. Dabei wollte er anstelle einer klassisch künstlerischen Komposition, ein Stück, das bewegt. Klanglich, wie gesellschaftlich. Deshalb ist "Was morgen geschah" ein Protestlied: Vier Saxophonisten sitzen im Orchester, die durch andere Lautstärke oder Töne den Klangfluss durcheinander bringen. "Sie sind sozusagen wie Investmentbanker", erklärt Schmid. Die gesellschaftlichen Probleme möchte er mit seinen Mitteln reflektieren. Unter dem Motto: "Naiv genug, um zu protestieren, realistisch genug, um die Wirkungslosigkeit dessselben zu erkennen..."
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