Krampfadern: Nachsorge und richtiges Verhalten nach der OP
SCHÄRDING. Von kleinen Schönheitsfehlern bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen – die Bandbreite der Venenerkrankungen ist groß. In 15 Prozent der Fälle ist eine Operation unumgänglich. „Vor allem im Herbst kommt es vermehrt zu chirurgischen Eingriffen, mit deren Hilfe Krampfadern wirksam behandelt werden können. Auch der richtigen Nachsorge kommt eine große Bedeutung zu“, versucht Christoph Kopf, Leiter der Abteilung für Chirurgie am LKH Schärding, die Bevölkerung zu sensibilisieren.
Im Laufe ihres Lebens entwickeln bis zu 90 Prozent der Bevölkerung mehr oder weniger stark ausgeprägte Veränderungen der Venen. Häufiger betroffen sind Frauen. Venen sind eigentlich ein kosmetisches Problem, müssen aber nicht hingenommen werden. In den meisten Fällen lassen sie sich relativ schmerzfrei veröden. „Riskanter sind dagegen Krampfadern, das sich oberflächlich ausgeweitete Venen, und unbehandelt entzündete Venen, aus denen sich im fortgeschrittenen Stadium einen tiefe Venenthrombose oder sogar eine Embolie bilden kann. In diesen Fällen ist ein operativer Eingriff unumgänglich“, betont der Experte.
Richtiges Verhalten unmittelbar nach der Operation
Ein Großteil der Operationen wird tagesklinisch oder in einem zwei bis -dreitägigen Krankenhausaufenthalt durchgeführt. Das heißt, dass der Patient nach dem Eingriff rasch wieder nach Hause darf. Daher ist es umso wichtiger, schon unmittelbar nach der Operation, auf das richtige Verhalten zu achten. So darf der Patient für 24 Stunden nicht Auto fahren und keine Maschinen bedienen.
Der Patient kann und sollte am Tag der Operation durchaus kurze Strecken gehen. Auch leichte Gymnastik wird empfohlen. Darüber hinaus sollte er nicht zu lange sitzen oder stehen, stattdessen die Beine regelmäßig etwas höher legen. Auf Bäder, Saunagänge und längere Sonnenaufenthalte sollte verzichtet werden.
Kompressionsbehandlung
Dabei werden unmittelbar nach dem Eingriff am Bein spezielle straffe Binden angelegt. Auf diese Weise lassen sich Nachblutungen vermeiden, Blutergüsse lindern und Schwellungen verringern sowie das Thromboserisiko senken.
Kompressionsstrümpfe
Ein weiterer wichtiger Nachsorgeaspekt ist das Tragen eines Kompressionsstrumpfs. Dieser übt einen gewissen Druck auf das Bein aus, wodurch die Muskelpumpe besser arbeitet. Dadurch gelangt das Blut leichter von den Beinen zum Herz. Auch zur Verminderung von Schwellungen trägt der spezielle Strumpf bei. Da das Tragen von Kompressionsstrümpfen über mehrere Wochen hinweg andauert, ist dies nicht zuletzt der Grund, warum sich die kühlere Jahreszeit für eine OP besonders eignet.
Heilpflanzen
Bei der Behandlung können auch bestimmte Heilpflanzen helfen: Die Wirkstoffe des roten Weinlaubs sind zu empfehlen, da sie den Blutfluss fördern und abschwellend wirken. Eine ähnliche Wirkung haben Steinkleekraut, Rosskastanie und Mäusedornwurzelstock.
Präventive Maßnahmen
Aktiv entgegen wirken kann man den gestauten Venen durch die simple Faustregel „LL/SS“. Sie besagt: Liegen und laufen ist besser als sitzen und stehen.
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