Aufreger
"Viele Schärdinger halten das für einen Witz"

- Anrainerin Gertrude Zweimüller versteht die Welt nicht mehr. Die Schärdingerin beklagt die seit dem Umbau fehlende Zugangsrampe in der Hans-Carossa-Straße zu Hofer, Billa und Bipa.
- hochgeladen von David Ebner
Gertrude Zweimüller beklagt in der Hans-Carossa-Straße fehlenden, barrierefreien Zugang zu Hofer und Co.
SCHÄRDING (ebd). Wie Gertrude Zweimüller schildert, gibt es im Bereich der Hans-Carossa-Straße im Gegensatz zu früher keinen behindertengerechten Zugang mehr. Stattdessen wurden in diesem Bereich zwei Aufgänge mit Stufen errichtet, die für gehbehinderte Menschen nicht zugänglich sind. "Es kann nicht sein, dass es hier keine Rampe oder Aufgang mehr gibt. Das ist kein Zustand, noch dazu wenn man die Altersstruktur der Bewohner Schärdings berücksichtigt", beklagt die Schärdingerin und ergänzt: "Noch dazu, wo sich in der unmittelbaren Nachbarschaft der Wohnverbund lebensArt der Volkshilfe befindet. Zu den dortigen Bewohnern zählen auch Rollstuhlfahrer. Schließlich gibt es Gesetze, wonach Menschen mit Behinderung nicht diskriminiert werden dürfen."
Betreutes Wohnen betroffen
Auch die Leiterin der Volkshilfe lebensArt GmbH, Tatjana Zarbl, findet die Umsetzung alles andere als gelungen: "Das ist wirklich schlecht gelöst. Wir haben sieben Personen in Vollbetreuung und vier in Teilbetreuung. Davon sind zwei Rollstuhlfahrer und eine mit Rollator. Für diese Personen ist der fehlende, barrierefreie Zugang in der Hans-Carossa-Straße beziehungsweise der Umweg über die Passauer Straße speziell bei Hitze eine Zumutung. Da überlegt man es sich zweimal, ob man mit ihnen einkaufen geht oder nicht. Das bedeutet für die Betroffenen schon eine große Einschränkung." Dem fügt Zweimüller hinzu: "Ich weiß nicht, ob die Verantwortlichen eine Vorstellung davon haben, was so ein Umweg etwa für Menschen mit einem Rollator heißt. Ich habe in dieser Causa bereits mit vielen Schärdingern gesprochen und die haben gemeint, ob das ein schlechter Witz ist."
"Ich weiß nicht, ob die Verantwortlichen eine Vorstellung davon haben, was so ein Umweg etwa für Menschen mit einem Rollator heißt. Ich habe in dieser Causa bereits mit vielen Schärdingern gesprochen und die haben gemeint, ob das ein schlechter Witz ist."
Deshalb hat Zweimüller auch den Behindertenanwalt eingeschaltet. Das bestätigt auf Anfrage der BezirksRundschau Markus Furtner von der Stadtgemeinde: "Bereits seit Errichtung der Hofer-Filiale haben uns zahlreiche Informationen wegen der barrierefreien Erreichbarkeit dieser Geschäftsbauten erreicht. Aufgrund der Info von Frau Zweimüller und des Schreibens des Gleichbehandlungsanwalts haben wir um nochmalige Prüfung des Sachverhalts ersucht. Gemeinsam mit der Bauabteilung der Stadt fand erst kürzlich eine entsprechende Begehung statt. Diese hat leider ergeben, dass ein normgerechter, barrierefreier Zugang von dieser Seite her nicht möglich ist", so Furtner.
Anwalt eingeschaltet
Furtner ergänzt: "Dafür sei nach langen Verhandlungen ein barrierefreier Gehsteig im Bereich der Passauer Straße errichtet worden. Wir freuen uns umso mehr, dass dieser bereits für den Fußgängerverkehr frei gegeben werden konnte und so ein barrierefreier Zugang zu den Geschäften besteht. Dieser Gehsteig wurde auch durch tatkräftige finanzielle Unterstützung der Betreiberfirmen von Hofer, Billa und Bipa errichtet."
Fotos: Ebner
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