Interview
"Wir Kopfinger sind ein raues Volk"
- Bürgermeister Bernhard Schasching zieht ein erstes Resümee seiner bisherigen Amtszeit.
- Foto: Gemeinde Kopfing
- hochgeladen von David Ebner
Seit fünf Jahren ist Bernhard Schasching als Kopfinger Ortschef im Amt. Nun steht die 900-Jahr-Feier an.
KOPFING. Was die Feierlichkeit für ihn persönlich bedeutet, wohin die Reise der Gemeinde geht und welchen großen Wunsch er für die Marktgemeinde hat, darüber spricht Schasching im Interview.
Herr Schasching, 900 Jahre Kopfing. Was sagen Sie dazu?
Schasching: Für mich als gebürtigen Kopfinger ist das eine große Ehre, als Bürgermeister diese Jubiläumsfeier mitgestalten und abhalten zu dürfen. Wir feiern ja gleichzeitig auch 35 Jahre Markterhebung und 50 Jahre Gemeindewappen. Das ist ein zeitgeschichtliches Ereignis.
Sie sind seit 2020 Bürgermeister. Ihr bisheriges Resümee?
Es waren bisher sehr interessante Jahre. Es gibt viele Herausforderungen, die gemeistert werden müssen und auch werden.
Dabei ist die finanzielle Situation als Härteausgleichsgemeinde keine einfache.
Nein, die finanzielle Situation ist sicher nicht einfach und bremst uns auch bei gewissen Sachen aus. Aber dennoch schauen wir, dass es keinen Stillstand gibt, und das haben wir bisher auch geschafft.
"Bevor diese Kredite nicht zurückbezahlt sind, kommen wir da nicht heraus."
Also sehen Sie in absehbarer Zeit keine Chance auf ein ausgeglichenes Budget?
Nein, weil uns noch 20 bis 25 Jahre Schulden aus Kanal und Wasser beschäftigen. Bevor diese Kredite nicht zurückbezahlt sind, kommen wir da nicht heraus.
Abgesehen von der 900-Jahr-Feier. Welche Projekte stehen in Zukunft in der Gemeinde sonst noch an?
Die Erweiterung und Sanierung des Feuerwehrhauses der FF Engertsberg. Zudem werden wir uns auch mit dem Gemeindeamt beschäftigen müssen – ob wir das generalsanieren oder neu bauen. Hier werden wir nach der 900-Jahr-Feier die ersten Überlegungen anstellen. Im Kindergarten steht die eine oder andere Erweiterung ins Haus – und auch der Spielplatz gehört saniert.
Und wie schaut es mit der aktuellen Einwohnerentwicklung in der Marktgemeinde aus?
Stagnierend. Hier sind wir dabei, ein entsprechendes Angebot – wie etwa beim gemeinnützigen Wohnbau – zu schaffen. Fürs heurige Jahr ist noch die Errichtung eines Wohnblocks geplant.
"Wir Kopfinger sind ein raues Volk. Wir haben eine schöne Gemeinde mit vielen Wandermöglichkeiten und eine noch lebendige Wirtshauskultur."
Was macht für Sie persönlich Kopfing aus?
(Lacht). Wir Kopfinger sind ein raues Volk. Wir haben eine schöne Gemeinde mit vielen Wandermöglichkeiten und eine noch lebendige Wirtshauskultur. Ein funktionierendes Miteinander. Es stimmt einfach noch das Gesamtangebot.
Zurück zur 900-Jahr-Feierlichkeit. Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?
Auf den Moment, wenn das Fest super und reibungslos über die Bühne gegangen ist und alles perfekt funktioniert hat. Denn das wird es.
Zum Schluss. Wenn Sie sich für die Gemeinde etwas wünschen dürften, was wäre das?
Mehr Geld, um Projekte umsetzen zu können, die uns unter den Nägeln brennen.
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