EVG tüftelt an Medizin-Innovation
Mithilfe eines Nanopräge-EVG-Systems können Blutwerte beim Arzt ohne Labor direkt ermittelt und ausgewertet werden.
ST. FLORIAN, GRAZ. EVG und die in Graz ansässige Forschungs- und Technologieentwicklungsgesellschaft Joanneum Research (JR) arbeiten in einem Projekt gemeinsam an neuen Fertigungslösungen für Bereiche wie die Medizintechnik und Photonik. Auf einer Pilotlinie bei JR werden mit Kunden und Partnern Herstellungsprozesse entwickelt, um sehr feine Strukturen auf spezielle, mit UV-härtbarem Lack beschichtete Kunststofffolien und andere Trägermaterialien zu übertragen.
Und dazu kommt ein EVG-System zum Einsatz: Für die Herstellung des für rollenbasierte Imprint-Prozesse benötigten Prägestempels wird ein weiterentwickeltes Nanopräge-System vom Typ EVG770 eingesetzt. Mit dessen sogenannter „Step-and-Repeat“ Technik werden die Strukturfelder eines Masterstempels Schritt für Schritt und sehr präzise nebeneinander auf die gesamte Fläche des deutlich größeren, eigentlichen Prägestempels übertragen. Das spart Kosten, weil der in der Herstellung teure Masterstempel sehr klein sein kann und zudem geschont wird.
Bei den durch das Nanopräge-Verfahren erzeugten Strukturen kann es sich zum Beispiel um optische Muster zur Reflektion oder Verstärkung des einfallenden Lichtes in Handy-Displays oder um feinste Flüssigkeitskanäle auf sogenannten Mikrofluidik-Chips handeln. Zu den Endprodukten, die oft auf speziellen Prägeanlagen mit großen Folienrollen gefertigt werden, gehören zum Beispiel Bestandteile hochentwickelter Teststreifen zur Blutanalyse. Damit lassen sich direkt beim Arzt ohne den Umweg über ein Labor Blutwerte ermitteln und direkt auswerten, um sofort Hinweise auf Erkrankungen zu liefern.
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