Kopfings Wanderhühner werden nicht "ausgemustert"
Gerhard Zauner aus Kopfing geht mit seinem "Wanderhuhn-Stall" tierschutztechnisch ganz neue Wege. Die Hühner werden nicht wie üblich nach einem Jahr geschlachtet, sondern bekommen ein neues Zuhause.
KOPFING. Üblicherweise haben Hühner in Eierbetrieben nach einem Jahr "ausgedient". Denn dann kommen sie in die Mauser und stellen für einige Zeit das Legen ein. Heißt: Sie sind für den Eiererzeugungsbetrieb nicht mehr rentabel – werden ausgetauscht und in den meisten Fällen geschlachtet. Nicht so bei Gerhard Zauner aus Engertsberg, Gemeinde Kopfing. Der Landwirt sucht für seine Hennen, wenn deren "Lege-Zeit abgelaufen" ist, ein neues Zuhause.
Der Landwirt hat vor einem Jahr von der Milchwirtschaft umgestellt auf Wanderhühner. Im Mai 2017 schaffte er sich einen fahrbaren Wanderhuhn-Stall an, dazu 1290 Legehühner und zehn Hähne. Die Tiere werden in dem Wanderhuhn-Stall auf der Wiese gehalten und wechseln alle acht bis zehn Tage den Standort. Die Vorteile davon sind für Zauner klar: Die Tiere befinden sich in Stallnähe und fühlen sich in Sicherheit. Sie haben immer frisches Gras zum Picken und legen deshalb geschmackvolle und gesunde Eier. Und: Auch der Boden kann sich immer wieder erholen.
"Ich will mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass man Tiere artgerecht halten und trotzdem rentabel sein kann. Das ist schließlich auch das, was sich die Konsumenten wünschen", erklärt Zauner seine Vorgehensweise.
Was passiert mit den einjährigen Hühnern von Zauners Hof?
Um seine Hühner vor dem Schlachter zu bewahren, setzte er sich mit dem Verein "Rettet das Huhn" aus Hainburg in Verbindung. Dieser holte einen Großteil der Tiere in Kopfing ab und verteilte die Hühner in ganz Österreich an Plätze zum Weiterleben.
Private Personen können sich ebenfalls einjährige Hühner von Zauners Hof abholen. Der künftige Halter muss einen "Schutzvertrag" unterzeichnen, in dem festgelegt wird, dass die Hühner am Leben bleiben und auch tierärztlich versorgt werden.
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