Coach Angela Kaltenbrunner
Sie lehrt den Business-Knigge und berufliche Kommunikation
Angela Kaltenbrunner ist Trainerin für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. In Seminaren berät die Taufkirchnerin vom Lehrling bis zur Führungskraft alle, die sich in dem Bereich weiterentwickeln wollen.
TAUFKIRCHEN AN DER PRAM. Die Taufkirchnerin begleitet und coacht Menschen in Sachen Business-Knigge, richtigem Benehmen im Job und Kommunikation im beruflichen Kontext. Besonders oft arbeitet sie mit Lehrlingen, also jungen Menschen zwischen 15 und 20 Jahren, zusammen. "Die hängen bei diesen Themen oft noch etwas in der Luft", weiß Kaltenbrunner. Das verbreitete Vorurteil, dass die Generation Z außer an Handy und Internet an nichts interessiert sind, ist ihr zu flach. Fest steht jedoch: Junge Arbeitnehmer haben ganz andere Vorstellungen und Ansprüche an Job und Beruf.
"Die junge Generation will auf einer persönlicheren Ebene kommunizieren und ist schneller per Du. Digitale Medien sind ihr ständiger Begleiter, aber das muss nicht negativ sein."
Mit hierarchischen Strukturen kann die Generation Z, die wesentlich liberaler erzogen wurde als ihre Eltern oder Großeltern, wenig anfangen. "Da kann man sogar noch viel von ihnen lernen. Sie legen weniger Wert auf Titel und behandeln die Putzfrau genauso wie den obersten Chef", meint Kaltenbrunner. Stattdessen wollen junge Mitarbeiter auch am Arbeitsplatz mitentscheiden und in ihrem Job etwas bewegen können. Doch nicht nur Lehrlinge werden zu Coachings geschickt. Immer wieder berät sie auch Führungskräfte, die Rat im Umgang mit Mitarbeitenden suchen, oder Vertriebsmitarbeiter, die Kunden im Gespräch überzeugen müssen. Auch Onboarding-Prozesse, also den Start von neuen Mitarbeitern im Unternehmen, begleitet sie. Nach erstem Input und Einstieg ins Thema, erarbeiten sich die Kursteilnehmer selbst Inhalte oder machen praktische Kommunikationsübungen, auf welche die Expertin Feedback gibt. Durchs Filmen von Übungen führt sie Teilnehmern vor Augen, wie ihre Art zu reden von außen wirkt.
Geld verhandeln & Konflikte
Kaltenbrunner, die früher Geschäftsführerin bei Austria Radreisen war, ist an drei bis vier Tagen im Monat als Coach unterwegs. Ihre Kurse, die sie übers WIFI oder das Institut für Erwachsenenbildung anbietet, hält sie oft im Linzer Zentralraum oder in Wien. Ein Gespür für Leute und Wohlbefinden in der Kommunikation braucht es als Persönlichkeitstrainerin.
"Authentizität hat immer Vorrang. Schließlich merkt man an der Körpersprache, ob man die Wahrheit sagt oder nicht", so ihre Überzeugung. Und: "Kommunikation setzt immer Interesse am Menschen voraus."
Zu den herausforderndsten Aspekten der beruflichen Kommunikation zählen Gehaltsverhandlungen oder Konflikte am Arbeitsplatz. Hier rät Kaltenbrunner dazu, Probleme oder Konflikte nicht zu unterdrücken, bis sich der Ärger im Streit entlädt, sondern Strittiges offen anzusprechen. "Dabei sollte man jedoch Reizformulierungen wie 'immer' oder 'nie' vermeiden, Empathie zeigen und dem Gegenüber zuhören", rät die Kommunikationstrainerin. Wertschätzung trotz inhaltlicher Differenzen sei der Schlüssel. Bei Gehaltsverhandlungen führt der Satz "Ich will mehr Geld" nicht automatisch zum Ziel. Stattdessen sollte man auf eigene Stärken oder Geleistetes verweisen. Oder anführen, in welchen Bereichen man Verantwortung übernommen hat und das Unternehmen in Zukunft weiterbringen wird. "Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter kann ich im ersten Schritt überlegen: Möchte ich unbedingt mehr Geld oder ist sogar eine Weiterbildung sinnvoller, die mir in Folge mehr Gehalt ermöglicht? Dabei sollte man auch klarmachen, was das der Firma in Zukunft nutzt, erleichtert oder spart."
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