Peter Mayr
Vom Sandstrand bis Großbaustelle– gebürtiger Raaber arbeitete in Thailand
Peter Mayr arbeitete drei Jahre auf einer Großbaustelle in Thailand.
RAAB, THAILAND. Peter Mayr ist in Raab aufgewachsen – die letzten drei Jahre seines Lebens hat er für die Lenzing in Thailand gearbeitet. Dort war er Prozesskontroll-Ingenieur auf einer Großbaustelle – bis zu 4.000 Leute waren zu Spitzenzeiten auf dieser Baustelle im Einsatz. Wegen der Corona-Pandemie ist der 31-Jährige erst im April 2022 zum ersten Mal wieder nach Österreich geflogen, da er sonst eine zweiwöchige Quarantäne in Kauf hätte nehmen müssen.
"Ich bin auch innerhalb von Thailand zweimal umgezogen im Zuge des Projektes. Man lebt in einer Blase, die man bewusst verlassen muss, wenn man das Land kennenlernen will", erzählt Mayr. Von den Thailändern könne man sich eine gewisse Gelassenheit abschauen und den Alltag weniger verbissen angehen. "Obwohl es dort auch sicherlich viele Probleme und Spannung gibt mit dem Militärregime – aber die Thailänder selbst sind wahnsinnig friedlich, rücksichtsvoll und überhaupt nicht aggressiv." Gefehlt haben ihm hingegen die Wälder, Sauberkeit und die österreichischen Sozialsysteme.
Wertschätzung mitnehmen
Der Blick über den Tellerrand habe ihm die eigenen Einstellungen aufgezeigt. "Die Welt ist größer als Österreich – und das Wachstum spielt sich woanders ab." Durch den Auslandsaufenthalt hat er mehr Respekt vor anderen Kulturen gewonnen:
"Wir im Westen glauben leider oft, dass wir anderen überlegen sind – wir müssten mehr Respekt vor anderen Kulturen haben." Peter Mayr
Von der Freundlichkeit und Wertschätzung, mit denen die Thailänder anderen Menschen und sogar Fremden begegnen, möchte er sich etwas mit nach Hause nehmen, betont Mayr. Die letzten Weihnachtsfeste hat der 31-Jährige mit Glühwein bei 30 Grad und Plastikbäumen gefeiert. Weihnachten 2022 verbringt er wieder in Österreich. Auch sein Arbeitseinsatz in Thailand neigt sich dem Ende zu. 2023 wird Peter Mayr wieder zurückkommen. Für den Job auch mal in ein anderes Land zu gehen, kann er jedem jungen Menschen nur empfehlen. "Es war extrem lehrreich, in einem so großen Ingenieur-Team zu arbeiten. Was ich mir hier mitgenommen habe, kann man in keiner Schule lernen."
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