Der Bezirk ist Geburtsstätte innovativer Ideen
Von der Wurmkiste bis zum Festl-Fredi: An zukunftsträchtigen Ideen mangelt es nicht.
BEZIRK (ska). Er habe einfach nicht mehr mit anschauen können, wie die Städter ihren Biomüll in die Restmülltonne werfen, erklärt David Witzeneder seine „Wurmkiste“. Mit seiner innovativen Idee hat der Andorfer aufhorchen lassen. Er ist aber bei Weitem nicht der Einzige im Bezirk. Sogenannte Start Up-Unternehmen sorgen mit ihrem Einfallsreichtum stets dafür, dass unsere Gesellschaft zukunftsfit bleibt.
Eines davon ist CIT Solutions aus St. Aegidi. Harald Mayr und Thomas Fischer haben es sich zum Ziel gesetzt, kreative IT-Lösungen anzubieten. Derzeit tüfteln sie an der Softwarelösung FREDI – „Feste richtig effektiv disponieren“. Diese solle es Veranstaltern ermöglichen, Events effizienter zu planen und durchzuführen. „Egal ob ein einmaliges Vereinsfest, jährlich wiederkehrende Zeltfeste oder Firmenfeiern“, berichtet Mayr. "FREDI vereinfacht die Einteilung des Personals, stellt die Aktualitäten der Daten sicher und ermöglicht eine reibungslose Korrespondenz", erklärt er. Fehleranfällige und pflegeaufwändige Excel-Listen sollen so der Vergangenheit angehören. Zum Einsatz kam FREDI erstmals beim Aegdinger Wildsaufest im Vorjahr „Für dieses Fest sind wir seit Jahren mit der Personaldispositon vertraut“, wie Mayr berichtet. „Nach und nach merkten wir, dass wir mit Excel-Listen organisatorisch an den Grenzen angelangt sind.“ Derzeit befinde sich FREDI noch im Beta-Status. Interessierte können laut Mayr die Web-Anwendung und die App aber bereits in vollem Umfang nutzen.
Im IT-Bereich hat auch Freinberger Start-Up aufgezeigt. Alois Stadler, der hinter der Firma AKS Trading steckt, setzt auf den CharLi Charger – ein innovatives Tischladegerät. "Heute kennt jeder das Problem des leeren Akkus", erklärt Stadler das Prinzip des CharLi Chargers. Das Gerät sorgt mit mehrfachen Ansteckmöglichkeiten für Akku-Nachschub bespielsweise in Bars, Hotels, Friseursalons und Flughäfen. Auf den CharLi aufmerksam geworden ist der Freinberger auf einer Moskau-Reise. "Weltweit wurde er bereits vertrieben. In Österreich, Deutschland und in der Schweiz gab es ihn noch nicht", erklärt er. "Das wollte ich ändern". Der CharLi ist mehr als "nur" eine Ladestation, wie Stadler sagt. Er sei vielmehr ein modernes Marketinginstrument, weil er durch Aufdruck personalisiert werden kann.
Über die Grenzen des Bezirks hinaus hat sich ebenfalls bereits der Bio Greissler in Taufkirchen einen Namen gemacht. 2015 eröffnete Hubert Wallner seinen innovativen Bio-Laden. Innovativ nicht nur deshalb, weil die Produkte auch im Online-Shop bezogen werden können – der Kunde hat außerdem Einfluss auf das Sortiment. "Bei Allergien oder Unverträglichkeiten besorgen wir gerne die passenden Produkte – seien es Nahrungsmittel oder Kosmetika," verspricht Wallner. Die Devise dabei: Die Produkte sind frei von Pestiziden und reich an Vitalstoffen. "Mir ist es einfach ein Anliegen, dass die Leute wieder bewusster und nachhaltiger mit den Lebensmitteln umgehen", erklärt Wallner.
Der Nachhaltigkeitsgedanke steckt auch in Witzeneders Wurmkiste. Denn diese hat der Andorfer in erster Linie für die Stadt konzipiert. Die Würmer zersetzen den Biomüll in einem Sitzhocker in der Wohnung. In einer Box leben dabei mindestens 500 Würmer. Die Kiste ist laut Witzeneder geruchlos, ausbruchsicher und pflegeleicht. „Einen grünen Daumen sollte man dennoch haben“, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu. Derzeit tüftelt der Andorfer an einer Wurmkiste, die mit im Hochbeet eingegraben werden kann. Der hochwertige Wurm-Humus kann bei dieser Variante direkt unter das Gemüse gemischt werden.
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