Genügend Medizin für Scheibbs
Medienberichten zufolge soll in Niederösterreich bald akuter Medikamentenmangel herrschen.
BEZIRK. Die Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio sollen angeblich frühestens im Herbst wieder verfügbar sein. Auch bei anderen Arzneien müssen unsere Apotheker ihre Kunden immer öfter auf unbestimmte Zeit vertrösten. Experten vermuten: Die Pharma-Industrie beliefert Österreich schlecht, weil die Sozialversicherung weniger zahlt als in anderen Ländern. Die Bezirksblätter haben sich im Bezirk Scheibbs bei Ärzten und Apothekern umgehört.
Pharmafirmen koordinieren
"Der Hauptverband der Pharmaindustrie koordiniert die Zulassungen für Medikamente. Dabei ist auffallend, dass einige altbewährte Arzneimittel nicht mehr im Kodex zu finden sind, da sie sich nicht mehr gut genug verkaufen. Alerdings gibt es genügend Medikamente mit den gleichen Inhaltsstoffen, sodass es im Bezirk Scheibbs vorläufig diesbezüglich noch keine Probleme gab", erklärt der praktische Arzt Karl Heinrich Exinger aus Scheibbs.
Verschiedene Medikamente
"Diverse Pharmahersteller bringen verschiedenste Medikamente auf den Markt, sogenannte Generika, die allerdings dieselben Wirkstoffe aufweisen, weshalb der Bedarf zumindestens in unserer Apotheke bisher gedeckt werden konnte. In Zusammenarbeit mit den Ärzten im Bezirk konnten bisher immer zufriedenstellende Lösungen für die Patienten gefunden werden", so Christiane Fries, die in der Apotheke in Purgstall beschäftigt ist.
Die Geißel der Generika
"Es handelt sich bei diesem Problem um die 'Geißel der Generika', was bedeutet, dass noch nie so viele Präparate von verschiedenen Pharmafirmen mit ähnlichen Inhaltstoffen angeboten wurden. Jegliche Medizin, die benötigt wird, ist lieferbar und die Versorgung mit Arzneimitteln ist somit absolut gegeben", sagt Christine Scheutz von der Apotheke in der Wieselburger Bahnhofstraße.
Bisher keine Probleme
Auch in Servicestelle der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK) in Scheibbs sieht man den Dingen ähnlich gelassen entgegen.
"Das Problem einer Unterversorgung mit Medikamenten ist mir völlig neu. Bisher ist noch kein Kunde oder Versicherter an uns heran getreten, dass eine notwendige Arznei nicht verfügbar wäre", so Leiter Martin Gassler.
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