"Eine Schiffsreise" - Theaterpädagogik am Tiroler Landestheater

Jetzt sind sie also wieder aktiv – die Heimat-, Volks- und Dorfbühnen im ganzen Land. Über 300 davon sind Mitglieder im Tiroler Landesverband. Es ist offensichtlich für viele Leute faszinierend auf einer Bühne zu stehen und in andere Rollen zu schlüpfen. Seit einiger Zeit bietet das Tiroler Landestheater unter dem Titel Theaterpädagogik Spielgruppen an, in denen Personen ohne Vorkenntnisse und Altersbegrenzung gemeinsam ein Stück erarbeiten und zur Aufführung bringen. So fanden sich im Februar vierzehn vorwiegend weibliche Personen im Alter von 18 bis rund 70 Jahren unter der Leitung der ausgebildeten Theaterpädagogin Laura Hammerle-Stainer auf der Probebühne des Landestheaters ein. In sehr interessanten Gruppenspielen wurde gezeigt wie wichtig Aufmerksamkeit und Präsenz im Theater sind bevor es an die Erarbeitung des Stückes ging. Dabei wurde vor allem auf Improvisation gesetzt. Das heißt Szenen und Stichworte wurden vorgegeben, der Rest war jedoch der Kreativität der Gruppe vorenthalten. Es war eine große Herausforderung in nur zehn Proben eine ansprechende Produktion auf die Beine zu stellen.
Am 31.5. war endlich der Tag der Aufführung gekommen. Der Platz auf der großen Probebühne 1 reichte fast nicht aus um die vielen Zuschauer unterzubringen. Ein großes Lob an das Tiroler Landestheater, das hier wie bei einer professionellen Produktion ihr Personal im Einsatz hatte und den Teilnehmern des Kurses stets freundlich begegnete. Das Stück handelt von einer Reise auf einem Kreuzfahrtschiff, auf dem einige skurrile Charakter als Gäste an Bord sind und auf dem die Situation nach einem Motorschaden eskaliert. In der rund einstündigen Aufführung wurde eine spannende und unterhaltsame Geschichte erzählt und die Schauspieler wurden mit viel Applaus belohnt. Für den Autor dieser Zeilen, selbst Teilnehmer des Kurses, war es eine ganz neue Erfahrung (Zitat aus dem Stück) die wohl einmalig bleiben wird – dazu fehlt es einfach am Talent. Dennoch macht es schon ein wenig stolz Teil dieser tollen Truppe gewesen zu sein. Daher der Appell an die geneigten Leser sich die Vorstellungen der Bühnen im ganzen Land anzuschauen –es steckt wirklich viel Arbeit dahinter.