Schüler aus Burkina Faso lernen in der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Rotholz

Links im Bild Oumarou Drabo, rechts sein Mitschüler Adama Sanou
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„Die Zukunft gehört jenen, die der Jugend triftige Gründe geben, zu leben und zu hoffen.“ Diesen Worten des berühmten französischen Jesuitenpaters, Philosophen, Anthropologen, Geologen und Paläontologen Marie-Joseph Pierre Teilhard de Chardin könnte noch hinzugefügt werden, dass die Zukunft auch jenen gehört, die auf eine gute Ausbildung in vielerlei Hinsicht verweisen können. Und diese Bemerkungen könnten auch für die zwei jungen Burschen Adama SANOU und Oumarou DRABO aus dem westafrikanischen 16 Millionen Staat Burkina Faso zutreffen, welche bereits seit August 2010 in der Lehranstalt Rotholz landwirtschaftliche Techniken und andere betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, die ein Landwirtschaftsbetrieb heute benötigt, studieren. Zwei weitere Burschen aus Burkina Faso haben sich für den Standort der Landwirtschaftsschule Imst entschieden. In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Tirol, der Botschaft von Burkina Faso in Wien, l’Association Vaincre la pauvrété und l‘Association Ala tanu in Burkina Faso konnte ein Projekt realisiert werden, das insgesamt 4 jungen Männern aus einem der ärmsten Länder der Welt eine fundierte Ausbildung ermöglicht Das Projekt wird dankenswerterweise großzügig vom Land Tirol gefördert und als Koordinator hat sich Stephan Prantauer von der Abteilung Ldw Schulwesen in Tirol zusammen mit dem zuständigen Schulinspektor zur Verfügung gestellt. Wichtige Unterstützungsarbeit leistet auch der Verein SAHEL Tirol, bzw dessen Koordinator und Obmann Eric Bayala, MA.

LR Gerhard Reheis hatte zu Beginn des Aufenthalts der Landwirtschafts-Schüler dafür gesorgt, dass sie so schnell wie möglich Deutschkurse besuchen können: „Bis Ende des ersten Schuljahres sollten sie dem Unterricht bereits problemlos folgen können“, freut sich der Soziallandesrat über den Einsatz der Afrikaner.

Die Gesamtdauer des Projekts beträgt 8 Jahre. Die ersten Schüler kamen 2010. Das Projekt endet 2018. Ziel des Projektes ist es, den Jungbauern aus Burkina-Faso eine Internationale Ausbildung im landwirtschaftlichen Bereich in Tirol zu ermöglichen. Nach Ende der ersten Ausbildungsrunde im Jahr 2013 wird jeder Jungbauer seinen eigenen Bauernhof in seiner Heimatregion in Burkina-Faso gründen. Sie werden mit lokalen Bauern zusammenarbeiten und ihr modernes und innovatives Wissen an andere Bauern weitergeben und als Multiplikatoren arbeiten.

Das Bezirksblatt Schwaz traf die beiden Rotholzer Schüler Adama SANOU und Drabo Oumarou, die zwischenzeitlich die deutsche Sprache sehr gut beherrschen, zu einem Gespräch. Auf die Frage, wie es ihnen seit August 2010 in Rotholz gehe, meinten sie einhellig, dass die Zeit im Nachhinein gesehen sehr rasch vergangen sei. Aber jetzt schwinge schon auch ein bisschen Heimweh mit, wenn sie in absehbarer Zeit zu ihren Familien zurückkehren werden. Sie seien in Rotholz sehr gut aufgenommen worden, betonten Adama SANOU und Drabo Oumarou. Das in Tirol erworbene Wissen könnten beide sehr gut in Burkina Faso anwenden. Insbesondere auch deshalb, weil sie zusammen mit ihren Familien dort einen Viehzuchtbetrieb und einen Ackerbaubetrieb bewirtschaften würden. Auf die Adresse der Rotholzer Schule seien sie über das laufende Projekt gestoßen.

Als Lieblingsfächer gaben die beiden Burschen aus Bukina Faso die über das Jahr verteilten Praxisstunden an. Sowohl in der Landtechnik, im Stallbetrieb, als auch bei allen anderen Arbeiten im Praxisunterricht hätten sie sehr viel gelernt. Außerdem hätten sie viele neue Freunde in Rotholz kennengelernt. Sogar der Botschafter aus Burkina Faso habe sich nach dem Stand der Ausbildung ihrer Landsleute erkundigt und sei in Rotholz empfangen worden. Das Essen habe auch vorzüglich geschmeckt und die Tiroler Kost sei kein Problem für sie gewesen, meinten die beiden Schüler. In ihrer Freizeit hätten Adama SANOU und Drabo Oumarou viel Sport betrieben. Eine dieser Sportarten war z.Bsp der Rudersport. Aber auch Fußball und sonstiges Lauftrainig standen auf dem Programm. Sogar den Traktorführerschein werden die Schüler aus Afrika im Mai heurigen Jahres in Rotholz ablegen.

Auf die Frage, was ihnen besonders in Rotholz gefallen habe, meinten Adama SANOU und Drabo Oumarou ganz bescheiden, dass sie mit allen Angeboten in der Rotholzer Schule sehr zufrieden gewesen seien und diese Schule nur weiterempfehlen könnten. Sie wollen aber ein großes Danke sagen an alle Lehrpersonen und an all jene Personen, die sie so hervorragend bei ihren Anliegen unterstützt haben.

Wo: Landw.Lehranstalt, Rotholz auf Karte anzeigen
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