Gesundheitsversorgung
BKH Schwaz muss auf die Pflege achten

Das BKH Schwaz ist in Sachen Pflege voll gefordert. Auf manchen Stationen läuft's gut, andere wiederum haben Probleme.  | Foto: Archiv
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  • Das BKH Schwaz ist in Sachen Pflege voll gefordert. Auf manchen Stationen läuft's gut, andere wiederum haben Probleme.
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  • hochgeladen von Florian Haun

Im Zusammenhang mit dem BKH Schwaz war in letzter Zeit vermehrt von Personalmangel die Rede. Nun Die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion hat sich umgehört und die Situation ist durchaus differenziert zu betrachten. Während manche Stationen unter dem chronischen Personalmangel stöhnen, läuft der Betrieb in anderen Abteilungen reibungslos. Auch die Politik hat sich kürzlich zu Wort gemeldet und verlangt eine Evaluierung des Status Quo. 

SCHWAZ (red). Wer sich mit Pflegekräften unterhält findet schnell heraus, dass auch ein Krankenhausbetrieb wie jener in Schwaz unter hohem Kostendruck steht und in speziellen Bereichen das Personal fehlt. "Es ist schon so, dass wir teilweise am Limit sind, aber es kommt auch immer auf die jeweilige Situation und auch die Jahreszeit an. Die Überstunden bzw. Einspringen gehören für uns quasi zum Alltag und es ist halt auch so, dass die zusätzliche Entlohnung dafür sehr dürftig ist", erklärt eine Pflegekraft gegenüber der Redaktion. Im BKH Schwaz sind z.B. auch die Arbeitsstunden der Auszubildenden auf den Stationen voll einkalkuliert. "Dass eine Auszubildenden nicht dieselben Arbeiten verrichten darf und kann wie eine diplomierte Pflegekraft ist klar. Dass das nicht immer alles reibungslos funktioniert ist nur logisch", so die Pflegekraft weiter. 

FPÖ-Anfrage im Landtag

„Wenn langjährige Beschäftigte auf Jahresgehälter verzichten, nur um aus der aktuellen Situation entfliehen zu können, dann sollte man die Situation im BKH Schwaz kritisch hinterfragen. Dass erfahrene Pflegekräfte durch Stationszusammenlegungen mit neuen Herausforderungen konfrontiert sind, bei denen sie sich nicht mehr sicher sind, wie der Patient ordentlich versorgt werden kann, ist alarmierend. Hier braucht es eine Evaluation des Status quo“ so Marschik und kündigt diesbezüglich eine Anfrage an die zuständige Landesrätin Hagele an. Die Geburtenstation des Krankenhauses wurde zeitweise auf eingeschränkten Betrieb umgestellt (jetzt wieder Normalbetrieg - Anm. der Redaktion). Außerdem wurden ca. 17.000 Überstunden geleistet um fehlede Kolleg*innen zu ersetzen. 

Pflegedirektion nimmt Stellung

Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion erklärt Pflegedirektor Franz Gruber: "Derzeit gibt es im Fachgebiet der Inneren Medizin einen erhöhten Bedarf an Pflegepersonal. Hierbei unterscheiden wir uns jedoch nicht von anderen Krankenhäusern in Tirol. Speziell im internistischen Bereich besteht in ganz Österreich ein Fachkräftemangel. In allen anderen Fachabteilungen, wie zum Beispiel Orthopädie, Chirurgie oder Anästhesie sind wir im Pflegebereich gut aufgestellt. Eine zentrale Maßnahme, um den Personalbedarf zu decken ist, vermehrt Personen aus der Region im Pflegeberuf auszubilden. Wir investieren schon länger intensiv in den Ausbau der Ausbildungsmöglichkeiten im Bildungszentrum für Pflegeberufe Schwaz, welches dem BKH Schwaz angeschlossen ist. So wurden zum Beispiel zusätzliche flexible Ausbildungsmodelle geschaffen, um die Vereinbarkeit von Familie und Ausbildung zu erleichtern. In den vergangenen Jahren war auch eine kontinuierliche Zunahme an Personen zu verzeichnen, die ihre Ausbildung in Schwaz begonnen haben und künftig dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. Für das kommende Jahr ist ein Um- bzw. Ausbau der Pflegeschule geplant. Weiterhin setzen wir auf verstärktes Personalmarketing. In den vergangenen Jahren haben wir unsere Recruiting-Maßnahmen auf regionaler und nationaler Ebene verstärkt. Außerdem nehmen wir am Programm für qualifizierte Pflegekräfte aus Kolumbien teil. Derzeit befinden wir uns in der letzten Vorbereitungsphase - vier Personen werden in wenigen Wochen bei uns im Haus ihre Arbeit aufnehmen", so Gruber.

"Das Wohl der Patienten ist unsere oberste Priorität und eine Gewährleistung der optimalen Gesundheitsversorgung im Bezirk ist unser Auftrag. Derzeit können wir mit den vorhandenen Personalressourcen diesen Auftrag nach den vorgegebenen Pflegestandards umsetzen. Sollte es zu einer Überbelegung kommen, werden keine Stationen gesperrt, sondern nur einzelne Betten. Aufgrund dringend notwendiger Sanierungsarbeiten an der Bausubstanz des Krankenhauses, die nicht im laufenden Betrieb durchgeführt werden können, wurden vorübergehende Umstrukturierungen von Stationen vorgenommen. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die Stationen wiedereröffnet", so der Pflegedirektor abschließend.

Das BKH Schwaz ist in Sachen Pflege voll gefordert. Auf manchen Stationen läuft's gut, andere wiederum haben Probleme.  | Foto: Archiv
Das Pflegepersonal braucht jede Person um zu helfen.  | Foto: Archiv
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