Schuterschluss zwischen Bund, Ländern und Gemeinden
Bodenverbrauch: alles total verbaut?

BEZIRK SCHWAZ (fh). Es ist ein Thema, welches speziell für Tirol von großer Wichtigkeit ist denn bei uns wird gebaut was das Zeug hält.

In einer vollmundig formulierten Presseaussendung erklärt der Nationalrat und Bauernvertreter Hermann Gahr, dass man den Bodenverbrauch reduzieren und unsere Lebengrundlage sichern müsse. Ein guter Gedanke denn wenn es in diesem Tempo weitergeht, wird bald der letzte grüne Fleck zubetoniert sein. 

Gahr weiß Bescheid

„Der Boden ist unser kostbarstes Gute, doch trotzdem verbauen wir jeden Tag alleine in Tirol zwei Fußballfelder und versiegeln somit wertvolle Flächen, dezimieren die Artenvielfalt und gefährden unsere Ernährungssicherheit“, kommentiert der Tiroler-Bauernbund-Abgeordnete und Forum Land Obmann Hermann Gahr die derzeit wieder aktuelle Diskussion rund um den Bodenverbrauch in Österreich. Erst vergangene Woche widmete sich die ORF-Satire-Sendung „Gute Nacht Österreich“ dem Thema und machte auf die Problematik rund um die Verbauung aufmerksam. „Es ist sehr erfreulich, dass durch solche Sendungen, über Bodenverbrauch und Bodenversiegelung aufmerksam gemacht wird und somit diese Themen in den Fokus der Öffentlichkeit rücken“, so Gahr. Selbiger mahnt zur Umsicht und fordert die Versiegelung des Bodens zu stoppen und führt an, dass allein im Jahr 2019 in Österreich 13 Hektar Boden verbaut wurden. „Ist der Boden erst einmal versiegelt, ist er nie wieder landwirtschaftlich nutzbar. Wie wir durch die Corona-Krise gelernt haben, müssen wir künftig in vielen Bereichen eine Steigerung des Selbstversorgungsgrades bei Lebensmitteln erreichen. Das können wir aber nicht, wenn wir in Österreich jährlich rund 5.000 Hektar Äcker und Wiesen verbauen. Wir entledigen uns damit selbst unserer Lebensgrundlage“, mahnt Gahr.

Geht da was?

Die Bundesregierung hat sich im Regierungsprogramm klar zu umfassenden Maßnahmen zum Schutz von gesunden Böden und einer zukunftsfähigen Raumplanung bekannt. Das bekennende Ziel ist, auf einen Bodenverbrauch von 2,4 Hektar pro Tag zu kommen. Um die Zielvorgaben aus dem Regierungsprogramm zu erfüllen, ist das Gebot der Stunde Altbestand und Leerstand wieder zu beleben. In Österreich gibt es rund 40.000 Hektar leer stehende Immobilien. Besonders in den Innenstädten bleiben immer mehr Geschäfte leer. „Statt auf der grünen Wiese am Rand der Städte sollte man die Innenstädte wieder beleben. Viele Menschen ziehen Geschäfte am Stadtrand vor, da sie bequem mit dem Auto vor das Kaufhaus fahren können. Hier muss man mit neuen Konzepten und Anreizen arbeiten, wie etwa Park-and-Ride-Systeme, ein attraktives Öffi-Netz, Veranstaltungen, wie Einkaufsnächte oder Shop-Partnerschaften. Aber allen voran braucht es einen Schulterschluss zwischen Bund, Länder und Gemeinden, um eine zukunftsfähige Raumplanung und ein konsequentes Leerstandsmanagement auf dem Weg zu bringen. Denn nur gemeinsam können wir diese große Herausforderung meistern und unsere Lebensgrundlage Boden erhalten“, so Gahr abschließend.

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