Öffentliche Infrastruktur
Buch i. T.: Feuerwehrhaus durch Grundverkauf finanziert?
In der Gemeinde Buch i. T. ist man derzeit dabei, das Projekt Feuerwehrhaus inkl. Arztpraxis für einen Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag zu finalisieren. Als Bauherr für dieses Projekt fungiert die Gemeinde Buch und laut Bürgermeisterin Marion Wex dient es der Sicherheit sowie der Grundversorgung der Bucher Bevölkerung. Die Finanzierung des Projektes soll über ein Wohnbauprojekt auf dem sog. Berchtoldfeld sichergestellt werden.
BUCH i. T. Es ist kein Geheimnis, dass viele Gemeinden in der Region mit der Finanzierung von öffentlichen Bauprojekten Probleme haben. Die enormen Preissteigerungen treffen auch den öffentlichen Sektor und wer ein Projekt verwirklichen will, muss kreativ sein. Im Bucher Gemeinderat gab es bereits im September eine Projektvorstellung der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften Alpenländische, Frieden, NHT sowie WE, die allesamt Interesse am sogenannten Berchtoldfeld bekundet haben. Dass auch Gemeinnützige sich immer schwerer tun, Grundstücke zu lukrieren, ist landauf, landab bekannt. Zahlreiche Projekte können nur noch auf Baurechtsbasis realisiert werden und so wundert es kaum, dass in Buch derart großes Interesse besteht. Alle vier Wohnbauträger beziffern den Kaufpreis für die Liegenschaft je nach Förderquote der Wohnungen zwischen knapp 1,8 und 2,9 Mio. Euro. Die Gemeinde Buch hat ca. 124.000 qm an Baulandreserven. Auf selbige zuzugreifen ist jedoch aufgrund der Besitzverhältnisse oftmals kaum möglich.
Kein Projekt beschlossen
Abgesehen von der Präsentation im September hat man sich in Buch bis dato laut Bürgermeisterin Marion Wex noch für kein Projekt entschieden. Wie die BB-Redaktion erfahren hat, dürfte aber kaum ein Weg daran vorbeiführen.
Widerstand regt sich
Die Anrainer des sog. Berchtoldfeldes haben mit dem Bau von 58 neuen Wohnungen in ihrer Nachbarschaft naturgemäß wenig Freude und es formiert sich bereits eine Bürgerinitiative. "Es wird immer damit argumentiert, dass der Bedarf an neuem Wohnraum in der Gemeinde so hoch sei, aber es gibt bereits drei Projekte für Wohnbau in der Warteschleife und man muss sich schon fragen, wozu in Zeiten wie diesen 58 Wohnungen errichtet werden", erklärt ein Anrainer gegenüber der Redaktion. "Wir sagen ganz klar, dass der Bedarf für dieses Projekt nicht gegeben ist. Wir sind bereits mit der Landespolitik in Kontakt und verlangen eine genaue Prüfung dieses Bauvorhabens", so der Anrainer abschließend. Aufgrund der Steuerpflicht wird der Verkauf des Grundstücks den Ertrag der Gemeinde Buch im Endeffekt schmälern.
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